10 Fragen an Sebastian Werner von Running Mhhh, Instaprinta und get Dive

Diese Woche haben wir uns mit Sebastian Werner von Running Mhhh, Instaprinta und get Dive unterhalten, der gerade mit seinem Team die ultimative Maultaschen-Revolution plant. Aber lest selbst.
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Sebastian, als Startup Legende Neckar-Alb ;) hast du ja mehrere Unternehmen, die du gleichzeitig (und bisher noch neben Deiner normalen Arbeit) betreibst. Erzähl uns doch bitte mal etwas mehr zu den einzelnen Projekten.
Am Anfang war „getDive“, ein Maracuja Energydrink, eine klassische Schnapsidee. Im Whirlpool auf die Idee gekommen und die hat einen nicht mehr losgelassen. Da half nur noch die Umsetzung :)
Wenn man verrückte Dinge tut, trifft man immer auf andere Verrückte und so bin ich auf Michl und Peter getroffen. Zu dritt sind wir „Running Mhhh – Die Maultaschen Revolution“ – wir verpacken die klassische Maultasche modern und haben eine Fastfood-Variante für die MAULDASCH entwickelt.
Das dritte Projekt ist „instaprinta“ – ein Onlineshop für den Druck von Instagram-Bildern (quadratisch) mit anschließendem Versand, den realisiere ich mit Christian.

Wann hat dich das Startup-Fieber gepackt und seit wann gibt es die Projekte jeweils?
Irgendwie hatte ich schon immer den Drang was eigenes zu machen – aber die Idee fehlte. Heute glaube ich aber dass es nicht nur zwingend auf die Idee ankommt, sondern vor allem und hauptsächlich auf den eigenen Antrieb, den unglaublichen Willen ein Projekt erfolgreich zu gestalten. Natürlich schadet es nicht, wenn die Idee auch schon dufte ist :) Aber bei jeder doofen, verrückten Idee entstehen dann immer wieder neue Dinge. So wie es bei mir auch war, ohne „getDive“ wäre ich nie auf Michl und Peter getroffen.
getDive wurde 2009 gegründet, die Running Mhhh GmbH 2013 genauso wie instaprinta.

Wie seid ihr auf die Gründungsidee zu Running Mhhh gekommen und wer gehört alles zum Team?
Die Idee zur Revolution hatte Michl in einer Besenwirtschaft – dort wurde darüber philosophiert, dass es auf jedem Straßenfest immer das gleiche zu Essen gibt und was schwäbisches fehlt. Daraus ist unser Klassiker entstanden (ein aufgeschnittenes Laugenbrötchen, dort wird Mamas Bratensoße reingerieben, angebratener Speck, angebratene Zwiebeln und die MAULDASCH, wie ein Burger) – der immer noch unser absoluter Renner ist.
Angefangen haben das Projekt dann Michl und Peter, zuerst bei kleinen Events und dann wurden die Events immer größer. Ich bin dann Mitte 2012 dazu gestoßen, nach dem wir schon einige Events gemeinsam bestritten hatten. Zu dritt haben wir dann 2013 die GmbH gegründet und einen Businessplan mit der Vision einer „schwäbischen Fastfoodkette“ geschrieben. Wir haben dann 2013 den Gründerpreis Rems-Murr gewonnen und sind auf Baden-Württemberg Ebene vierter geworden. Das hatte einige Presseberichte zur Folge und die Feste wurden immer größer (Flammende Sterne, Lichterfest, Unheilig Konzert, Tag der deutschen Einheit u.v.m.).

Kürzlich habt ihr ja Euren ersten Running Mhhh Point in der Stuttgarter Innenstadt eröffnet. Wie läuft das Geschäft bisher und habt ihr schon Pläne für weitere Läden?
Ja richtig, unser erster Point ist seit Anfang April offen und mischt ein wenig die Essensgewohnheiten der Stuttgarter durcheinander :) Also Stand jetzt, passt es ganz gut und die Leute sind begeistert von unseren Mhhh´s. Ein wirkliches Resümee macht glaube ich erst nach nem halben Jahr Sinn, wenn sich alles eingespielt hat.
Pläne für weitere Points haben wir noch nicht, zumindest nichts konkretes. Aber wir wollen schon, sobald der erste Point läuft, die Fühler nach weiteren Standorten ausstrecken, es soll ja weitergehen :)

Sebastian Werner

Was waren bei der Gründung von Running Mhhh die größten Herausforderungen?
Puh, die größte Herausforderung kann ich gar nicht beziffern. Ich für meinen Teil kann sagen, dass es sicherlich nicht schädlich für Running Mhhh war, dass ich mit getDive schon einiges erlebt hatte und somit auch etwas Erfahrung mit einbringen konnte. Fehler darf man ja machen, aber man sollte halt daraus lernen und ihn nur einmal machen :)
Ansonsten sind es viele organisatorische Herausforderungen und sicherlich das Lernen aus den Veranstaltungen. Das heisst, auch wenn Veranstaltungen gut laufen und erfolgreich sind, haben wir im Anschluss alles hinterfragt und uns überlegt wie wir noch besser kommunizieren, die Darstellung vereinfachen und vor allem die Abläufe optimieren können.
Als tolles Beispiel kann ich hier den „Tag der deutschen Einheit“ nennen, der war super, wir hatten von morgens bis Ende mehrere Schlangen. Heute wären wir aber in der Lage, viel mehr Portionen über die Theke zu schieben, mit gleichem Personalaufwand – einfach nur weil wir die Abläufe extrem optimiert haben.

Warum habt ihr Euch für die Region Stuttgart als Standort entschieden und nicht wie viele andere Startups für Berlin?
Naja in erster Linie haben wir ja auch noch Hauptjobs und Familien, somit war ein Standort Berlin nie eine Option. Und nur weil man in Berlin gründet heisst es ja noch lange nicht, dass diese Gründung erfolgreich wird. Außerdem gehört doch wohl ne Maultaschen Revolution nach Stuttgart :)

Was möchtest Du Gründern speziell als Tipp mitgeben, wenn sie in der Stuttgarter Region gründen möchten?
Für mich ist der wichtigste Tipp – dran bleiben. Wenn euch eine Idee nicht mehr loslässt, dann fangt an. Nicht reden, machen. Dabei sammelt man so wahnsinnig viel Erfahrung und ggf. ist es am Ende nicht genau die Idee aber evtl. eine andere. Und ihr könnt auf Erfahrungen aus der Ursprungsidee zurückgreifen.
Und der zweite Tipp ist die Vernetzung, seid offen und traut euch in Gespräche – es öffnen sich immer wieder neue Türen. Zuviel Vernetzung gibt es gar nicht und das sich dafür jegliche Gründeraction von StartUp Stuttgart hervorragend eignet, versteht sich von selbst.

Angenommen Du hättest die Chance einen Tag lang Bürgermeister von Stuttgart oder Reutlingen zu sein, was würdest Du verändern?
Als Reutlinger bin ich in Stuttgart noch nicht so ganz drin und tu mir da etwas schwer. In Reutlingen würde ich mir mehr Freiheit für die Wirtschaftsförderer wünschen. Diese haben unglaublich viele gute Ideen und bewegen auch sauviel in der Stadt. Da hat sich in den letzten Jahren einiges getan – aber ich hab das Gefühl, da könnte noch viel mehr gehen :)
In Reutlingen gibt es sehr viel Potential in den verschiedensten Bereichen, das müsste gehoben werden. Dazu braucht es aber Leitungsgremien die offen für neues sind und vielleicht auch mal was riskieren. Leider werden vielen Dingen immer nur Steine in den Weg gelegt – als Beispiel gelten hier so Partyevents wie „Nachtschwärmer“ oder der legendäre „heilige Morgen“. Natürlich gibt es viele Probleme bei diesen Events aber ich bin eher für lösungsorientiertes Handeln und nicht für Steine in den Weg legen.

Mit wem würdest Du gerne einmal Essen gehen und warum?
Hm, zwei Leute hätte ich da ganz oben auf meiner Liste – zumindest wenn es um das Thema Business geht. Obwohl ich überzeugter VFB-Fan bin und der Kollege gerade andere große Probleme hat, bin ich total begeistert wie ein Uli Höneß die Marke FC Bayern in den letzten 35 Jahren aufgebaut hat. Der zweite ist Stefan Raab, er hat ein Imperium in der heutigen Medienwelt geschaffen die seines Gleichen sucht. Hier finde ich die Verknüpfung seiner Events, Sendungen und Produkte mit Unterhaltung unglaublich spannend. Ansonsten ist aber jedes Gespräch, egal mit wem wertvoll und kann einem neue Denkanstöße bieten.

Wo siehst Du Deine drei Unternehmen heute in fünf Jahren?
Hui, aaaaalso…..Running Mhhh hat 2019 in jeder mittelgroßen Stadt in Baden-Württemberg einen Point und auch schon einen Point in Berlin (da soll es ja den ein oder anderen Schwaben geben :)). getDive wächst mit, denn reinzufällig gibt es den lecker Maracuja-Energydrink auch im gut sortierten Getränkesortiment von Running Mhhh. Instaprinta ersetzt die klassische Postkarte und es ist 2019 extrem hipp sich gegenseitig Instaprints zuzusenden :)

Vielen Dank für das interessante Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

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