10 Fragen an Marthe-Victoria Lorenz von fairplaid.org

In unserer 10 Fragen-Reihe stand uns diese Woche Marthe-Victoria Lorenz von der neugegründeten Plattform fairplaid.org Rede und Antwort. Im Folgenden könnt ihr erfahren, warum man in Stuttgart nicht hinterm Mond lebt und wie Sportvereine sich zukünftig stärker selbst vermarkten können.
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Wer bist Du und welches Produkt oder Dienstleistung verkaufst Du bzw. ihr?

Wir sind die fairplaid GmbH und betreiben die Plattform www.fairplaid.org, die Anfang Juni offiziell gestartet ist. Für die einen ist fairplaid die erste Crowdfunding-Plattform in Deutschland für den Sport, für die anderen eine geschickte Kombination von Sponsoring, Affiliate-Marketing und Crowdfunding. Für uns ist fairplaid ganz einfach eine weitere Säule der Sportförderung in Deutschland. Wir belohnen Menschen, die Sportprojekte unterstützen. Wer wir sind? Marthe-Victoria Lorenz und Philipp Mergenthaler.

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Seit wann gibt es euch als Unternehmen?

Gegründet haben wir fairplaid im November 2012, arbeiten aber seit April 2012 gemeinsam an der Idee.

Wie seid ihr auf eure Gründungsidee gekommen?

Das waren, wie vermutlich bei vielen Gründern, viele einzelne Mosaiksteinchen, die schlussendlich zu dieser Idee geführt haben. Zum einen sind wir beide begeisterte Sportler, wir sind in Sportvereinen großgeworden und wissen, was diese für die Gesellschaft leisten. Dem normalen breitensportorientierten Verein fehlen aber oftmals Gelder, um einzelne Projekte umsetzen zu können. Gleichzeitig habe ich meine Bachelor-Arbeit an der Hochschule der Medien über das Thema Crowdfunding geschrieben und bin auf die Idee gekommen, dies mit Sport zu verknüpfen. Und dann ging es an die eigentliche Geschäftsidee, nämlich den größtmöglichen Nutzen für alle Beteiligten – Vereine, Unterstützer und Unternehmen – zu bieten und gleichzeitig davon zu profitieren.

Was habt ihr vorher gemacht und wie habt ihr als Team zueinander gefunden?

Philipp ist Geschäftsführer eines Beratungsunternehmens für die Bereiche Sport und Finance und hat zuvor einige Jahre beim Württembergischen Landessportbund (WLSB) in Stuttgart gearbeitet. Ich selbst bin Freelancerin und hier im Bereich der Neuen Medien für sportaffine Unternehmen und Sozialunternehmen tätig, gleichzeitig leite ich ehrenamtlich die Basketballabteilung des MTV Stuttgart.

Und wie wir zusammengefunden haben: Ich hatte mit einem Mitarbeiter des WLSB telefoniert, die haben mir Philipp empfohlen. Wir haben uns ein, zweimal getroffen, haben beschlossen zusammenzuarbeiten und bringen seitdem fairplaid gemeinsam voran.

Was waren bei der Gründung eures Startups die größten Herausforderungen?

Eigentlich zwei wesentliche Punkte: Zum einen natürlich das Thema Finanzen. fairplaid hat bisher schon sehr, sehr viel Zeit in Anspruch genommen und wir haben uns nahezu komplett eigenfinanziert. Das heißt, dass wir beide von unseren bisherigen Tätigkeiten leben und auch dort Aufträge akquirieren mussten, um für fairplaid die Zeit und das Geld zu haben und das Projekt voranzubringen.

Der zweite Punkt ist das Thema Sport. Sport ist sicherlich in Deutschland ein Wirtschaftsfaktor, der Online-Bereich steckt bei einem Großteil der Vereine aber noch in den Kinderschuhen und ist jetzt erst am Wachsen. fairplaid hat einen sozialen Aspekt, ganz klar. Dennoch steckt eine seriöse Planung und Geschäftsidee dahinter. Das müssen wir immer wieder betonen und oftmals doppelte Überzeugungsarbeit leisten. Wir werden noch einige Herausforderungen meistern müssen. fairplaid steht ja erst am Anfang und startet nun. Ich freue mich auf diese Herausforderungen.

Warum habt ihr euch für Stuttgart als Standort entschieden und nicht wie viele andere Startups für Berlin?

Ich selbst komme ursprünglich aus Ingolstadt, habe aber bis 2012 in Stuttgart studiert und die Stadt kennen und lieben gelernt. Zudem habe ich hier zu den hiesigen Sportvereinen schon gute Kontakte knüpfen können. Philipps Lebensmittelpunkt ist sowieso seit jeher die Region Stuttgart. Daher war das schnell klar für uns, dass wir hier gründen werden und nicht woanders hingehen.

Was möchtest Du Gründern speziell als Tipp mitgeben, wenn sie in Stuttgart gründen möchten?

Einfach positiv bleiben und nicht denken, dass man hinterm Mond lebt, nur weil nicht in Berlin gegründet wurde. Stuttgart hat was und sollte selbstbewusster auftreten.

Angenommen Du hättest die Chance einen Tag lang Bürgermeisterin von Stuttgart zu sein, was würdest Du verändern?

Ich würde natürlich den Sport und die ansässigen Vereine fördern und unterstützen, viele Projekte, wie z.B. Boltzplätze in der Stadt bauen lassen, wo Kinder toben und aktiv werden können. Und natürlich mit fairplaid konstruktiv zusammenarbeiten und Projekte, wie z.B. von der Abstimmung des Bürgerhaushalts, gemeinsam angehen. Aber Fritz Kuhn ist ja noch nicht so lange Oberbürgermeister, der wird das schon gut machen.

Mit wem würdest Du gerne einmal Essen gehen und warum?

Mit Dirk Nowitzki, wen anderes soll ich als Basketballerin hier schon nennen?

Wo siehst Du euch heute in fünf Jahren?

fairplaid hat sich zu einer weiteren Säule der Sportförderung etabliert. Die Finanzierung über fairplaid ist für den Sportverein normal und erfolgreich. Im deutschsprachigen Ausland feiern wir die ersten Erfolge.

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Herzlichen Dank, Marthe, für die interessanten Antworten. Wir wünschen euch viel Erfolg mit fairplaid.

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