Was zu tun ist – eine virtuelle Diskussionsrunde 

„Ich mag Stuttgart, hab‘ mich mittlerweile eingegliedert. Aber es gibt noch viel zu tun“, sagt Sascha Karimpour von Plug and Play Stuttgart mit einem wohlwollenden Zwinkern. Seine Überzeugung hätte als perfektes Motto zum Brainstorming unter engagierten Experten getaugt. Vor kurzem nämlich debattierten über die hiesige Startup Landschaft: Alexander Brem von der Universität Stuttgart und Professor für Entrepreneurship in Technologie und Digitalisierung, Alexander Diehl vom KI Netzwerk Cyber Valley und für das Thema Startups zuständig, Philipp Gneiting, bei Daimler verantwortlich für die Startup Autobahn und Open Innovation, sowie Sascha Karimpour, Geschäftsführer für das Silicon Valley Unternehmen Plug and Play Tech Center in Deutschland und für die Plattform Startup Autobahn in einer virtuellen Runde. Initiiert und moderiert wurde die Diskussion von Christoph Röscher, Vorstandsvorsitzender von Startup Stuttgart e.V.

Bei Startup Stuttgart arbeitet Christoph Röscher gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Stuttgart daran, ein „White Paper“ zu verfassen. Darin sollen sich eine ganze Reihe von Stakeholdern dazu äußern, was aus ihrer Sicht die derzeitige Situation im Großraum Stuttgart ist, um daraus abzuleiten, was hierzulande passieren muss, damit sich das Startup Ökosystem noch weiter entfalten kann. Die Zielrichtung für alle Teilnehmer der Diskussionsrunde ist klar: Man will mit Startups noch erfolgreicher werden in der Region, das Potenzial ist da! 

In der separat geführten virtuellen Diskussionsrunde herrscht die gemeinsame Sicht, dass es noch viele Synergien zu heben gilt, das gesamte Ökosystem besser und wirkungsvoller zu vernetzen ist, die heute erfolgreichen Maßnahmen enger zu verzahnen sind und auch die Landeshauptstadt enger mit den umliegenden Kommunen zusammenarbeiten muss, um mehr internationale Sichtbarkeit und Schlagkraft zu bekommen. Eine Kirchturmpolitik wird nicht reichen, um die besten Gründer und Startups in der Region zu entwickeln, oder mit den besten Ökosystemen in Deutschland zu konkurrieren und Gründer aus anderen Regionen anzuziehen.

Diskussionsrunde – Philipp Gneiting

Leistungsstarkes Netzwerk ausbauen, Synergien stärken

Die Wünsche und Vorstellungen zumindest bei diesem Austausch zwischen Uni, Industrie, Cyber Valley und Startup Stuttgart waren allesamt klar konturiert: Daimler Innovationsmensch Gneiting wünscht sich ein funktionierendes Geflecht zwischen Großunternehmen wie seinem Arbeitgeber und Startups sowie einen regen Austausch mit Hochschulen und sonstigen Open Innovation Stakeholdern. Diehl ist motiviert, seine Erfahrungen aus der Zeit im Silicon Valley nach Deutschland und Europa zu bringen, lobt Baden-Württemberg als „sehr innovativ“.

Im Gegensatz zu Karimpour, der nach Stuttgart entsandt wurde, um mit Daimler die Startup Autobahn aufzubauen, traf Alexander Brem seine Wahl für die Stadt „sehr bewusst“. „Mich hat dieses Umfeld angezogen – was es hier schon gibt und vor allem die Perspektive, was man hier gemeinsam noch aufbauen kann.“ 

Karimpour: „Stuttgart bietet wirklich schon viel. Im Ökosystem sind viele Akteure, die sich mit Entrepreneurship auseinandersetzen und dabei auch helfen, den Unternehmensgründern das Gründen attraktiver zu gestalten.“ Allein für die Startup Autobahn zählt er auf, was es schon an beeindruckenden „Bordmitteln“ gibt: Derzeit gibt es mehrere Akzeleratoren, mehr als zehn Regierungs- und private Unterstützungsnetzwerke, Co-Working Spaces, drei bis vier herausragende Startup Events inklusive des Startup Weekends der Hochschule der Medien, Gründergrillen von Startup Stuttgart und vieles mehr, was die Startup Autobahn und Plug and Play aktiv unterstütze und wo man mitmache. Hinzu komme ein ziemlich weites Investorennetzwerk, von Angels bis hin zu solchen, die sich später bei Startups engagieren, wie beispielsweise Grazia und die BARS aus Stuttgart.

Schwäbischen Weg gehen

Zwar hat sich in den letzten zehn Jahren viel getan, dennoch hakt und hapert es an vielen Stellen, so dass Stuttgart nach wie vor nicht als Startup Hotspot heraussticht. Woran das liegt, will Röscher wissen. Es sei ein Fehler, nur nach anderen deutschen Städten wie Berlin, Hamburg oder München zu schielen, so einhellig die Meinung. Karimpour: „Wir sollten den schwäbischen Weg gehen, keine anderen Städte kopieren – da haben wir tolle Möglichkeiten.“ Die starke Industrie, der prägende Mittelstand der Region, die Weltmarktführer und Hidden Champions sind eine Basis, um die andere Regionen uns beneiden würden. Brem stimmt zu, betont als Zugezogener den starken individuellen Charakter einer Landeshauptstadt. „Wir müssen auf den Stärken von Stuttgart und dem starken Umland aufbauen, viele sehr gute Ressourcen sind schon vorhanden und müssen nur besser zusammengebracht werden. Wir müssen schauen, was gut zur hiesigen schwäbischen Mentalität passt, und das heißt, man schwätzt nicht immer über alles, sondern macht einfach“, so der gebürtige Niederbayer. Auch die erfolgreichsten Unternehmen in der Region haben einmal klein angefangen. Das „Gründer-Gen“, ist hier auch vorhanden, oft versteckt es sich wohl nur hinter der schwäbischen Bescheidenheit.

Konkret gehe es darum, den Mittelstand und Industrie, die es im Schwäbischen zuhauf gebe, die man aber gar nicht so auf dem Schirm beim Thema Startup habe, ins Boot zu kriegen. „Stuttgart als Chance sehen, dessen Region ein ganz anderes Spektrum“ bereithalte, dafür warben er und seine Mitstreiter. Man brauche die richtigen Mitspieler, müsse die Ressourcen koordinieren – das aber kann, so das Votum, keine Universität, keine Hochschule, kein Unternehmen, kein Ministerium alleine stemmen. Eine wichtige Rolle hat auch die Landeshauptstadt und die umliegenden Kommunen. Sie müssen das Startup Ökozentrum, an dem die Prosperität und das pulsierende Leben der Region hänge, als Chefsache begreifen. Wenn man auf den OB-Wahlkampf Stuttgart zurückschaut – wo war da der Fokus auf Innovation, Transformation der Wirtschaft, ideale Bedingungen für Gründer zu schaffen? 

Diehl beobachtet ein natürliches Fluidum innerhalb der Startup-Welt: „Es gibt Startups, die von Zürich nach Berlin gehen und Berliner Startups, die ins Silicon Valley überwechseln. Mit anderen Worten: Die Karawane zieht nach einer gewissen Zeit durchaus weiter. Dennoch sieht man, dass Standorte es schaffen aufzuschließen, wie zum Beispiel Zürich innerhalb weniger Jahre. Das sollte auch unser Ziel sein.“ Das Gute in Europa gegenüber Silicon Valley sei dieses Netz von Innovationszentren, nicht nur das eine Epizentrum. Stuttgart habe die reale Chance, sich mit gezielten Maßnahmen als ein Hotspot innerhalb dieses Netzwerks zu verankern. 

Diskussionsrunde – Alexander Brem

Kambrische Explosion von Kreativität

Ob speziell die Region Stuttgart den Mangel von 20 Jahren in drei Jahren aufholen könne, stand zur Debatte. Gerade weil in der Region so viele Global Champions und High Tech Unternehmen sitzen und damit auch sehr viel Geld, ist Diehl optimistisch, dass es der Region Stuttgart im Gegensatz zu anderen Regionen durchaus gelingen kann, ziemlich zügig aufzuschließen und zum Hotspot zu werden. Dazu sei allerdings Voraussetzung, auch einen Teil des „Schwäbischseins“, also behäbiges Auftreten und das Wirken im Verborgenen, bewusst aufzugeben. „Wenn das gelingt, können wir recht schnell eine Art Kambrische Explosion von Kreativität und Startup Gründungen allerorten entfachen.“ So dass Erfolgsgeschichten wie CureVac nicht die Ausnahme sondern die Regel werden. Diehl ist nicht allein in seiner Auffassung, dass in dem Moment, wo zwei oder drei tolle Startups in Stuttgart entstehen, die wirklich Zug haben, es in der Folge „schneller abgehe“.

Gneiting unterstreicht diese Sicht und ergänzt: „Um zum Hotspot zu werden, müssen wir es als Stuttgart schaffen, uns ein unverwechselbares Profil zu geben. Das muss der Tatsache Tribut zollen, dass wir ein starkes B2B Land sind. Wir haben so viele Hidden Champions, so viele Global Player – das müssen wir zu unserem Vorteil nutzen.“ Dazukomme die weitere Herausforderung, die letztlich positive Situation, dass Stuttgart nicht nur ein starkes Gebiet habe, sondern viele. Dieses Netzwerk aus zusätzlichen Zentren wie Tübingen, Karlsruhe, Mannheim müsse eine Stärke Baden-Württembergs in der Wahrnehmung werden. „Dann haben wir die Chance, in bestimmten Themen hoch attraktiv zu sein.“ Für Startups und Investoren, versteht sich. 

Sog etablierter erfolgreicher Unternehmen läuft dem Gründerspirit zuwider

Ist die Region gar zu saturiert, zu erfolgreich durch Unternehmen wie Daimler, Porsche, Bosch und viele andere, so dass vielen Leuten gar nicht der Gedanke kommt, gründen zu wollen? Brem unterschreibt diese Sicht: „Wenn Studenten schon während des Studiums so viele Jobangebote haben, die so attraktiv sind – also nicht nur innovativ, sondern auch finanziell – dann ist das natürlich verlockend und diese Studierenden fallen demzufolge als Gründer aus.“ Und auch wenn die erfolgreichsten Gründer nicht unbedingt diejenigen sind, die frisch von der Uni weg gründen, sondern die mit vier- bis fünfjähriger Berufserfahrung, so gingen die dann von einem erfolgreichen Unternehmen zum andern, also nicht um auszugründen und auch nicht, um sich mit Startups zusammenzutun.

Man sei aber schon dabei, die Gründerkultur in die Köpfe der Studierenden hineinzubekommen. Durch frühphasige Veranstaltungen, Vorlesungen und niederschwellige Schnuppermöglichkeiten. „Da muss alles zusammenfließen und es braucht eine Runde Williger wie die unsrige, die es zu erweitern gilt. Ganz wichtig dabei, es braucht erfolgreiche Rollenmodelle aus der Region, die zeigen, dass in jedem ein Gründergen stecken kann und Gründung keine zweitklassige Option gegenüber einem Job in der Industrie sein muss. CureVac, Fahrrad.de, Teamviewer sind sehr erfolgreiche „erwachsengewordene“ Startups aus dem Großraum Stuttgart. Es fehlt die Aufmerksamkeit für solche Erfolgsgeschichten, um auch andere Gründungsinteressierte für Unternehmertum zu begeistern. 

Startup Autobahn – vor der Pandemie

Ausgründer an die Hand zu nehmen, das sei eine lange Reise, geschehe nicht von heute auf morgen. „Es muss Menschen geben, die das einfach tun und sich dich Bälle zuspielen“, sagt Brem, schaut auf seinem Monitor in die Runde und resümiert: „Wir haben neben unseren Jobs dieselbe Begeisterung, Startups zu fördern und zu fordern. Gemeinsam multipliziert sich das im positivsten Sinne.“

Im Ergebnis wünscht sich Gneiting, der mit seinem Team immer auf der Suche ist nach „the next big thing“, der nächsten großen Sache, noch mehr „WOW Startups“ à la What3Words und im vergangenen Jahr UBQ. Letzteres ist ein israelisches Startup, das Hausmüll einsetzt, um daraus im Upcycling Kunststoff herzustellen, mit dem perspektivisch Bauteile fürs Fahrzeug produziert werden sollen. „Damit unterstützen wir bei Daimler unsere Nachhaltigkeitsambitionen. Gleichzeitig haben wir mit dem Startup einen richtig coolen neuen Partner gefunden, den wir sukzessive weiter aufbauen zu einem wirklich potenten Zulieferer, der mehr für uns macht.“ Alleine hätte Daimler das wahrscheinlich so nicht geschafft. „Denn für unsere zigtausend Technologien haben wir nicht hundert Leute auf jedem Thema, sondern eben nur einen oder zwei.“ Und Karimpour ergänzt aus der Plug and Play Sicht: „Klar, wir hätten sehr gerne ganz viele Bewerbungen und Möglichkeiten, mehr erstklassige regionale Startups zu sourcen. Dann brauchen wir nicht auf der ganzen Welt zu scouten, und unsere Partner könnten mit lokalen Startups mit einem ähnlichen Mindset zusammenarbeiten.“

Cyber Valley – Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen

Runde der Willigen – „dann funktioniert’s“

Gerade weil es eigentlich alles gibt in der Region, müsse ein klares „Navigationssystem“ entstehen, das über Möglichkeiten aufklärt, das sagt, wohin man wann geht, das aber auch den Spirit Entrepreneurship vermittelt – nach dem Motto: Wenn Du Unternehmer werden willst, musst Du unternehmen. Das können andere nicht für den Betreffenden übernehmen, umso wichtiger ist „Leading by Example“ als Motivationsschub für potentielle Gründer. Brem dazu: „Ich glaube, es ist inzwischen doch ganz cool, ein Startup zu haben. Das hat sich über die letzten Jahre meines Erachtens geändert.“ 

Gneiting fordert insgesamt mehr Sichtbarkeit und Fokus in Stuttgart auf das Thema Startup, am besten über ein riesiges Startup-Fest auf dem Schlossplatz. Nicht als Einmal-Veranstaltung, sondern als regelmäßiges Get-Together. Gleichwohl sieht die „Runde der Willigen“ die Region als riesiges Potential. Es geht vordringlich darum, die einzelnen Erfolgsfäden zusammenzubringen und die gute Botschaft nach außen zu tragen – mit Fug und Recht auch etwas mehr selbstbewusst als bisher. Man habe es doch auch geschafft, Stuttgart als Feinstaubhauptstadt in der Presse zu platzieren, dann müsste es doch auch die Möglichkeit geben, als Startup Stadt stärker wahrgenommen zu werden – sagt ein Teilnehmer witzelnd.

Positive Entwicklungen weiter schärfen

Auch Christoph Röscher von Startup Stuttgart e.V. sieht sich am Ende der Debatte bestätigt: „Wir haben als Region 100 Jahre Erfahrung in Unternehmertum und auch sonst beste Voraussetzungen. Wir müssen die Leute noch mehr für das Thema Gründung begeistern und die harten und soften Rahmenbedingungen optimieren. Es gibt keinen Grund, warum die Region Stuttgart nicht eine führende Rolle im Startup-Ökosystem Deutschland einnehmen sollte“ 

Sascha Karimpour setzt den überzeugenden Schlusspunkt: „Ich war überall auf der Welt. Und, ja, ich mag Stuttgart, habe mich mittlerweile eingegliedert – aber es gibt noch viel zu tun.“ – Im Vergleich zu anderen Städten: „Wir sind keine Weltstadt. Das ist auch ok. Aber man kann die Stadt trotzdem ein bisschen attraktiver gestalten und Neuankömmlinge mehr willkommen heißen. Startups bedeutet oft viele junge Leute, die auch ein bisschen Szeneleben möchten und da kann man hier noch etwas tun“, bemerkt er zwinkernd. 

Text: S. Roeder

Fotos: Startup Autobahn, Cyber Valley, Horst Eisele, Startup Stuttgart e.V.

Sehr geehrte Frau Ministerin Hoffmeister-Kraut, vor rund drei Jahren haben Sie den Startup- Think-Tank Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Welche Erkenntnisse haben Sie aus diesem Gremium gewonnen? 

In der Gründungslandschaft des Landes Baden-Württemberg ist eine enorme Dynamik entstanden. Der Think Tank gibt uns wichtige Anregungen, wie wir unsere Förderinstrumente optimieren können. Er setzt sich aus Gründerinnen und Gründern, Vertreterinnen und Vertretern der Privatwirtschaft, von Wirtschaftsorganisationen und Start-up-Verbänden sowie aus der Beteiligungs- und Fremdkapitalszene zusammen. Aus den Sitzungen konnte ich schon viele wichtige Impulse mitnehmen, die zum Beispiel in neue Konzepte im Bereich Entrepreneurship Education eingeflossen sind. Den Gründungsgeist in die Schulen und an die Hochschulen zu bringen, ist wichtig, um Gründerinnen und Gründer von morgen zu fördern. Auch die Anregungen im Bereich der Wachstumsfinanzierung haben uns weitergebracht bei der Weiterentwicklung unserer Fondslandschaft.

Ministerin Hoffmeister-Kraut

Im Koalitionsvertrag „BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN BADEN-WÜRTTEMBERG UND DER CDU BADEN-WÜRTTEMBERG 2016 – 2021“  wurde das Ziel: Wir werden Baden-Württemberg zur dynamischsten Gründerregion Europas machen.“ definiert. Wo stehen wir da aus Ihre Sicht? Wo gibt es rückblickend vielleicht auch Anlass zur Selbstkritik?

Die 2017 gestartete Landeskampagne Start-up BW geht genau diese Ziele an und entwickelt sich ständig weiter. Wir bündeln unsere Fördermaßnahmen und starten neue Projekte, die die Startups noch gezielter stärken – unter anderem Start-up-Beratungen, Finanzierungsinstrumente und Accelerator-Programme. Landesweite Unternehmensplanspiele und Wettbewerbe oder der Start-up BW Summit auf der Landesmesse Stuttgart, bei dem uns auch Startup Stuttgart immer tatkräftig unterstützt hat, runden das Spektrum ab. National wie international existiert ein stark umkämpfter Wettbewerb um die besten Start-ups. Ich sehe Baden-Württemberg auf einem guten Weg, diesen Wettbewerb zu bestehen und in der Entwicklung, Betreuung und Finanzierung von skalierbaren Geschäftsmodellen internationales Top-Niveau zu erreichen. Es liegt aber auch noch ein Teil des Wegs vor uns.

Eine Ihrer Initiativen war die Plattform Startup-BW ins Leben zu rufen. Sind Sie mit der Entwicklung zufrieden? Was ist dort noch geplant?

Start-up BW ist nicht nur ein Maßnahmenpaket, sondern in der Tat auch eine Plattform für unsere Partner. Baden-Württemberg zeichnet sich im Vergleich zu anderen Ländern durch viele einzelne regionale Start-up-Szenen aus, zum Beispiel in Metropolen wie Stuttgart, Mannheim, Karlsruhe, Freiburg, Tübingen oder Ulm, aber auch in Städten wie Aalen, Offenburg, Niedereschach oder Tuttlingen. Mit der Plattform Start-up BW schaffen wir es, diese regionalen Szenen sichtbar zu machen, indem sie die elf regionalen Start-up-Ökosysteme im Land bündelt. Gerade an diesem Punkt müssen wir wieder verstärkt ansetzen, wenn wir die Pandemie überwunden haben und uns wieder stärker auf die Außendarstellung konzentrieren können.

Startup Think Tank – Treffen Juli 2018 in Karlsruhe

Aktuell läuft der Wettbewerb des Wirtschaftsministeriums für den KI Park BaWü und das Land hat €50 Mio. Förderung in Aussicht gestellt. Wie werden Gründer und Startups von dem KI Park profitieren?

Mit dem Innovationspark haben wir eine echte Chance, ein KI-Ökosystem zu schaffen, in dem Innovationen entwickelt und umgesetzt werden. Im Wettbewerbsverfahren sind die Teilnehmer aufgefordert, ein inhaltliches Gesamtkonzept zu entwickeln, von dem nicht zuletzt auch Start-ups profitieren sollen. Wichtige Aspekte sind neben optimaler technologischer Infrastruktur und Testfeldern für KI auch die Anziehung von Investoren und Risikokapital. Im Ökosystem sollen Start-ups Zugang zu starken Kooperationspartnern aus Wirtschaft und Forschung vor Ort und weltweit bekommen. Auch die vorübergehende oder längerfristige Unterbringung soll mitgedacht werden. Der KI-Park soll ein inspirierendes Umfeld schaffen, um die Zukunft im Land maßgeblich mitzugestalten.

Corona hat uns nun schon mehr als ein Jahr im Griff – wie laufen die Unterstützungsprogramme für Startups und welches Feedback bekommen Sie aus der Startup Szene zur aktuellen Lage? Wird es weitere Unterstützung für Gründer geben?

Start-ups werden durch die Corona-Pandemie noch stärker als andere Unternehmen in eine schwierige Lage gebracht. Der Übergang vom Prototyp zum Markteintritt stellt für sie eine besondere Herausforderung dar und bedeutet schon unter normalen Bedingungen oftmals für viele gute Geschäftsideen das Ende. Durch die Pandemie verschärft sich die Situation. Es ist mir ein großes Anliegen, dass wir vielversprechende Geschäftsmodelle in dieser Pandemie nicht verlieren. Wir haben daher schnell reagiert und konnten seit Juni 2020 bereits rund 100 krisengeschüttelte Start-ups mit dem Förderprogramm „Start-up BW Pro-Tect“ unterstützen. Bis Juni 2021 stehen hierfür 30 Millionen Euro bereit. Mit dem neuen Mezzanine-Beteiligungsprogramm steht uns auch die sogenannte Säule II der Hilfen der Bundesregierung, die zur Unterstützung von Start-ups und kleinen Mittelständlern zur Überwindung der Corona-Krise aufgelegt wurden, zur Verfügung. Von Landesseite stellen wir hierfür 50 Millionen Euro bereit, womit insgesamt bis zu 250 Millionen Euro an Finanzierungsvolumen bewegt werden können. Auch dieses Programm haben wir zum Jahreswechsel bis Ende Juni 2021 verlängert. Wir sind damit auf einem guten Weg, unsere Gründerinnen und Gründer bestmöglich durch die Krise zu bringen.

Sofern Sie der nächsten Landesregierung wieder als Wirtschaftsministerin angehören, worauf würden Sie sich am Anfang konzentrieren, um BaWü zur führenden Gründerregion Europas zu machen?

Es ist uns in dieser Legislatur gelungen, nahezu alle Partner und alle wesentlichen Angebote unter dem Dach von Start-up BW zu bündeln, ein umfassendes Maßnahmenpaket auf den Weg zu bringen und eine Community zu entwickeln. Klar ist aber auch, dass wir nur mit großer Kontinuität dieses Thema nachhaltig befördern können. Die Start-up BW Kampagne ist auf lange Sicht angelegt. Allein die rund 3.000 Teilnehmenden in den Start-up-BW-Acceleratoren zeigen, dass wir ein Momentum in Gang gesetzt haben, das es jetzt weiter in die Breite zu tragen gilt. Hier müssen wir ansetzen. Aber auch wenn das Land vieles unternimmt, eines möchte ich betonen: Erfolgreich wird dieses Unterfangen nur gemeinsam mit unseren Partnern. Nur gemeinsam und mit dem Engagement der Partner vor Ort schaffen wir eine neue Aufbruchsstimmung und Angebote, die nachhaltig wirken.

Vielen Dank für das Interview

Christoph Röscher, Vorstandsvorsitzender von Startup Stuttgart, ist Mitglied des Think Tanks.

Bilder: Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg

Landtag Stuttgart

Am 14.03.2021 wählt Baden-Württemberg den neuen Landtag. Wir haben alle Kandidaten des Wahlkreises Stuttgart I, deren Partei in aktuellen Umfragen mindestens drei Prozent erreicht, um eine Stellungnahme zu drei Fragen aus dem Start-up-Bereich gebeten. Folgende Antworten wurden unverändert übernommen:

Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups im Raum Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?

Muhterem Aras (Bündnis 90/Die Grünen):

Um die Gründungskultur an Hochschulen zu unterstützen, macht die Landesregierung vielfältige Angebote. Das Programm „Junge Innovatoren“ unterstützt junge Wissenschaftler*innen dabei, ihre innovativen Gründungsvorhaben zu realisieren. Mit dem Wettbewerb „Start-up BW ASAP“ werden studentische Gründungsteams gefördert. Schließen möchte ich die Förderlücke bei Unterstützungsstrukturen für Gründerinnen. Die „Start-up BW Accelerators“-Programme in den Bereichen Finanzierung, Coaching und Networking sollten gezielt mit Blick auf die Unterstützung von Frauen ausgebaut werden. Mit „Start-up BW Women“ wollen wir Gründerinnen noch besser fördern.

Ruth Schagemann (CDU):

  • Gründungskultur an Schulen und Hochschulen fördern, insbesondere auch Frauen zur Gründung motivieren 
  • Gründerfonds des Landes zur Finanzierung der Startups weiter ausbauen 
  • Kontakt mit Risikokapitalgebern fördern (Business Angels, Venture Capital) 
  • Startup Zentren in der Region noch stärker vernetzen (z.B. Tübingen, Heilbronn, Mannheim) 
  • Startup meets Mittelstand – Startups stärker mit dem Mittelstand verknüpfen 
  • Steuerlichen Rahmenbedingungen für Wagniskapital und Start-ups verbessern 
  • Orte schaffen, an denen sich Startups niederlassen können 

Dr. Sascha Meßmer (SPD):

Für mich braucht es zunächst mehr Struktur im Raum Stuttgart: es gibt unglaublich viele Angebote an Veranstaltungen und Ansprechpartner. Hier sind Informationen aus einem Guß und eine Hilfestellung in Form von Gründerlotsen, wie im Kreis BB sicherlich sinnvoll. Zudem muss eine stärkere Vernetzung zwischen Hochschulen und Unternehmen auf der einen Seite und startups auf der anderen Seite stattfinden. Diese Vernetzung kann landesseitig durch Förderungen von zentralen Hubs gestützt werden.

Johanna Molitor (FDP):

Neben Finanzierungsfragen sind bürokratische Hürden eines der größten Probleme für StartUps. Daher trete ich für StartUp-Unternehmen für eine Entlastung von Bürokratie ein. Des Weiteren mache ich mich für die Einrichtung von wirtschaftlichen Freiheitszonen stark, welche insbesondere StartUps Möglichkeiten zur schnellen Entfaltung geben. Zusätzlich kann ein bürokratiefreies Gründungsjahr für neue Unternehmen gründungsfreundlich wirken – dafür setze ich mich ein.

Filippo Capezzone (Die Linke):

Existenzgründungszentren und Beratungsstellen für die Gründung von Start-ups sollen landesweit ausgebaut werden. Ein öffentlicher Wagniskapitalfonds fördert innovative Start-ups, wenn diese gemeinwohlorientierten Zwecken wie z.B. dem sozial-ökologischen Umbau dienen. Unternehmerinnen und Menschen mit Behinderung, wollen wir insbesondere fördern. Gerade im Bereich der nachhaltigen Mobilität wollen wir Gründungen und neue Ideen Fördern.

Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?

Muhterem Aras (Bündnis 90/Die Grünen):

Ich denke, in Berlin gibt es die Alternative einer Industriekarriere nicht so wie in Stuttgart. München ist uns zudem voraus in der Vernetzung von Wissenschaft und Gründerinnen. Hier holen wir aber auf. Land, Automobilindustrie, Startup-Unternehmen und Universität kooperieren etwa in der Arena 2036 bei der Suche nach Innovativen für die Mobilität der Zukunft. Gerade diese Nähe zwischen neuen Ideen und der direkten Anwendung hat bei uns ein enormes Potential, denn Startups sind zentrale Innovationstreiber. Potential für die Region sehe ich auch in der Kooperation von Gründerinnen in der Gesundheitswirtschaft mit den Unikliniken.

Ruth Schagemann (CDU):

  • Bessere Förderung und Finanzierung der Startups 
  • Startup Kultur wird stärker beworben 
  • Start-up-Standort werden besser vermarkt 
  • Berlin: Schwerpunkt liegt bei IT und Plattformentwicklung, die leicht zu skalieren sind 
  • München: Bessere Vernetzung zwischen Universitäten und Hochschulen mit den ausgegründeten Startups z.B. Technische Universität München 

Dr. Sascha Meßmer (SPD):

Zu einem attraktiven Gründerstandort wie München oder Berlin braucht es auch Wagniskapital, Orte der Vernetzung in einem kreativen Umfeld, Anlaufstellen, wie es ja auch das Unternehmer-TUM in München bietet. Das Land kann hier Anreize für Unternehmen und Hochschulen setzen, sich vermehrt einzubringen.

Zudem baucht es ein attraktives Umfeld: eine pulsierende Stadt mit einer Clubszene und Nachtleben, gute Anbindungen an den ÖPNV, bürokratiearme Verwaltungen, all das sind Themen, die jungen Unternehmern wichtig sind.

Johanna Molitor (FDP):

Eine Schwäche Baden-Württembergs sind die bürokratischen Hürden und die unzureichenden Finanzierungsmöglichkeiten. Die Bedeutung von Venture Capital ist hoch. Mir ist es ein Anliegen, dass mehr VC Geber ihre Chancen in Baden-Württemberg erkennen. Darüber hinaus müssen die Empfehlungen des Normenkontrollrats aufgegriffen und überfällige Entlastungen für Gründungswillige vorangetrieben werden.

Filippo Capezzone (Die Linke):

Das hat sicher verschiedene Gründe. Berlin ist einfach anziehend für kreative Köpfe. Aber ein handfester Grund ist sicherlich, dass es in Berlin noch etwas leichter ist halbwegs bezahlbare, kleine Gewerbeimmobilien zu finden. Hier muss man durch eine Bereitstellung von entsprechenden Flächen durch Kommunen und Land fördern, sowie durch eine Deckelung der Gewerbemieten. In Stuttgart absorbiert die nach wie vor intensive Industrie viel Hochschulabsolvent*innen, so dass die eigene Gründung weniger interessant ist…

Welche Berührungspunkte hatten Sie bisher mit Startups?

Muhterem Aras (Bündnis 90/Die Grünen):

Seit meiner Wahl 2011 habe ich regelmäßig Startups besucht, auch mit Fachkolleginnen aus Land- und Bundestag. Als Steuerberaterin betreue ich viele Gründerinnen. Deren Erfahrungen, Bedürfnisse und auch Sorgen nehme ich mit in die Politik. In den vergangenen zehn Jahren ist Politik insgesamt aber spürbar offener gegenüber den Bedürfnissen von Startups geworden. Deren größte Hürde ist die Akquise von Wagniskapital. Hier haben wir „Start-up BW Pre-Seed“ eingeführt und unterstützen die Startups in der wichtigen Gründungsphase. Direkt nach der Wahl wollen wir da auch nochmal nachlegen.

Ruth Schagemann (CDU):

Mit meinem Mann habe ich ein Architekturbüro gegründet. Mir sind daher die Herausforderungen bei Gründungen bekannt. In der Architektenkammer Baden-Württemberg habe ich das Förderprogramm des Wirtschaftsministeriums und der Architektenkammer Baden-Württemberg für Gründungen betreut. Bei Startups spielt noch die „Disruptive Idee“ eine Rolle, der unternehmerische Gedanke, wie z.B. Markterschließung, Betriebswirtschaft, Technologietransfer ist allerdings ähnlich.

Dr. Sascha Meßmer (SPD):

Als Wirtschaftsförderer im Landkreis BB habe ich die Förderung der Gründerszene zu einem meiner Schwerpunkte gemacht; dies ist auch in unserer Standortstrategie so hinterlegt. Dort arbeiten wir eng mit GründerInnen zusammen. Der Landkreis hat 2020/21 beim Wettbewerb „gründungsfreundliche Kommune“ den dritten Platz erreicht. Sollte ich nicht gewählt werden, will ich übrigens da nochmal antreten und besser werden. Wir führen jedes Jahr einen der Elevator Pitches des Landes durch. Darüber hinaus habe ich unlängst im Wahlkampf in Stuttgart das Steyg besucht.

Johanna Molitor (FDP):

Durch meine berufliche Tätigkeit habe ich immer wieder mit den unterschiedlichsten Start-Ups in ganz Baden-Württemberg Kontakt gehabt. Ich habe gesehen, wie verschieden die Herangehensweise der im Landtag vertretenen Parteien in dieser Thematik sind. Zudem kenne ich die Förderinstrumente und Maßnahmen aus anderen Bundesländern. Nicht immer muss man das Rad neu erfinden, sondern kann sich gut laufende Pilotprojekte aus den anderen Bundesländern, zumindest in Ansätzen zu eigen machen. 

Filippo Capezzone (Die Linke):

Ehrlich gesagt nicht so viel. Im Rahmen meines Studiums der Agrarwissenschaften habe ich Kontakt zu Personen gehabt, die z.T. im Rahmen ihrer Master- und Promotionsarbeit einfache technische Gerätschaften für die Anwendung in der Landwirtschaft in Ländern des globalen Südens entwickelt haben (Solar-Milchkühlung, Biogaskochherd, Solatrockungsanlagen etc.) und sich z.T. im Anschluss daran selbstständig gemacht haben damit. Start-ups in der Entwicklungszusammenarbeit ist sicherlich ein spannendes Thema. Wichtig ist dabei aber sicher wie sonst auch – es muss ein Wissens- und Technologietransfer in die ärmeren Länder stattfinden.

Wir danken allen Kandidaten für Ihre Stellungnahme. Von der AfD haben wir keine Antwort auf unsere Anfrage erhalten.

Bildquelle: https://im.baden-wuerttemberg.de/de/land-kommunen/lebendige-demokratie/wahlen/landtagswahl-2021/

Am 8. November 2020 ist es wieder soweit, die Oberbürgermeisterwahl für unsere schöne Landeshauptstadt Stuttgart steht an. Diesmal haben sich 14 Kandidaten zur Wahl gemeldet. Neben den Parteien sind auch einige unabhängige Kandidaten auf dem Wahlzettel.
Um bei dieser Anzahl an Kandidaten den Überblick zu behalten, haben wir uns entschieden, jedem Kandidaten die gleichen drei Fragen zu stellen und die Antworten hier zu veröffentlichen.

Macht euch selber ein Bild und geht bitte wählen!

Biografie, Fotos der Kandidaten und „Prioritäten“ von der Webseite der Stadt Stuttgart.

Veronika Kienzle – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Geboren: 22.09.1962 in Bremen

Beruf: Referentin im Staatsministerium Baden‐Württemberg bei der Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung 

Prioritäten:

  • Vorangehen beim Klimaschutz: Unsere Stadt schnell CO2-neutral machen. 
  • Zukunftsmut geben und Gemeinsinn stärken. Keine „lost generation“ dulden. Alleinerziehenden und Familien mit kleinen Kindern helfen.
  • Transformation der Wirtschaft gestalten. Stuttgart hat sehr viel Innovationskraft, sehr gut aufgestellte Unternehmen, eine führende Wissenschaftslandschaft und vor allem motivierte Menschen, um auch künftig eine Spitzenposition zu halten.
  • Bürgerbeteiligung umsetzen. Bürger*innen ernst nehmen. Den Bezirken neue Aufgaben übertragen.
  • Bezahlbaren Wohnraum schaffen – nicht auf Wiesen und Feldern. Boden der Spekulation entziehen.
  • Pkw‐Verkehr in der Stadt weiter senken – für Lebensqualität und gesundes Klima. 

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
Veronika Kienzle:
Die Verzahnung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung werde ich intensivieren, die Förderangebote von Bund, Land und Kommune gut zusammenschnüren. Bei der Vergabe öffentlicher Mittel sollen sich Startups beteiligen können, ein Startup-Beauftragter unterstützen z.B. bei der Suche nach kreativen Zwischenlösungen.

Frage #2: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?
Veronika Kienzle:
Stuttgart hat eine exzellente Hochschulstruktur und viele starke Unternehmen. In einer konjunkturellen Hochphase gründen weniger. Klar ist, dass wir eine bessere Vernetzung von Hochschulen, etablierten Unternehmen, Finanziers und Startups erreichen müssen.

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
Veronika Kienzle:
Ein wichtiges Mittel ist das Aussetzen der Miete öffentlicher Räume, bis der schlimmste Punkt der Krise überstanden ist. Ansonsten möchte ich, dass Landes- und Bundesprogramme noch leichter auf den Plattformen der Stadt Stuttgart gefunden werden können. Auch hier könnte ein Startup Beauftragter ziel- und passgenaue Lösungen anbieten.

Dr. Frank Nopper – CDU

Geboren: 25. Mai 1961 in Stuttgart

Derzeit ausgeübter Beruf: Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Backnang

Parteizugehörigkeit: CDU seit 1981

Prioritäten: 

  • Ein starkes Stuttgart braucht eine starke Wirtschaft. Wirtschaftsförderung muss Chefsache werden. Oberste Priorität hat die Erhaltung und die Schaffung von Arbeitsplätzen.
  • Mein Ziel ist ein ganzheitliches Verkehrskonzept, das nicht auf ein oder einzelne Verkehrsmittel verengt ist.
  • Wohnen darf kein Luxus sein. Meine Zielmarke sind jährlich 2000 Wohnungen mehr als bisher.
  • Sicherheit und Sauberkeit sind fundamentale Voraussetzung für unser Zusammenleben. Gegenüber Straftätern darf es keine falsche Toleranz geben. 
  • Stuttgart soll kinderfreundlichste Großstadt werden. Jedes Kind braucht einen Kita‐Platz. Eine Digitalisierungs‐und Sanierungsoffensive soll mangelhafte Zustände an Schulen überwinden.

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
Dr. Frank Nopper:
Start-Ups brauchen Unterstützung und Begleitung. Diese dürfen sich nicht alleine auf Beratungsgespräche beschränken. Es muss sich eine neue Kultur der Wertschätzung und Förderung von Seiten der Stadtverwaltung etablieren.

Frage #2: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?
Dr. Frank Nopper:
München und Berlin schaffen, woran Stuttgart anknüpfen sollte: Offenheit für die Anliegen der Start-Ups. Sie schaffen zum Beispiel Räume, ermöglichen kurzfristige Zwischennutzungen und bauen Förderprogramme aus. Außerdem wirken sie bei der Standortssuche mit und fördern aktiv die Wirtschaft.

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
Dr. Frank Nopper
: Die Devise lautet: Start-Ups zu sichern, statt zu verunsichern. Die Stadt alleine kann zwar nicht die Pandemie dämpfen, aber muss wo immer es möglich ist, wirken. Beispielsweise sind Stundungen bei städtischen Mietverhältnissen denkbar.

Martin Körner – SPD

Geboren am: 22. August 1970 in Schwäbisch Hall

Derzeit ausgeübter Beruf: Diplom‐Volkswirt und Fraktionsvorsitzender 

Parteizugehörigkeit: SPD seit 1997

Prioritäten: Es geht jetzt darum, in Stuttgart Orientierung für die nächsten zehn, zwanzig Jahre zu geben – und gemeinsam zuversichtlich in die Zukunft zu gehen. Mit dem Mut, aufzubrechen. Mit der Erfahrung, alles im Blick zu behalten. Und mit dem Empfinden, menschlich zu bleiben. Stark bleiben, Zukunft gestalten, zusammenhalten: Das sind meine Leitplanken für Stuttgart!

Meine drei wichtigsten Ziele dabei sind:

  1. Wohnen wird Chefsache: 30.000 neue Wohnungen für jedes Alter und jeden Geldbeutel.
  2. Echte Mobilitätswende: Bester Nahverkehr Deutschlands und Aufbruch für den Radverkehr.
  3. Klimawandel hier bekämpfen: Grüner Strom und Wärme – zu 100 Prozent aus Erneuerbaren Energien!

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
Martin Körner:
Ich möchte bei der Wirtschaftsförderung der Stadt ganz grundsätzlich mehr Bedeutung für die Förderung von Startups einräumen. Dazu gehört ein Anreizprogramm für die Absolventinnen und Absolventen unserer Hochschulen für das Bleiben und Gründen in Stuttgart. Neben den Möglichkeiten digitaler Vernetzung heißt dies auch konkret: Mehr Räume für Startups zu fünf Euro pro Quadratmeter, zum Beispiel im „Eiermann-Areal“!

Frage #2: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?
Martin Körner:
Das liegt sicher insbesondere daran, dass in Stuttgart die etablierten Industrieunternehmen etwa in der Automobilbranche sehr dominant und prägend sind.

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
Martin Körner
: Ich will mich als Oberbürgermeister über meine Kontakte in Berlin gerne für besondere Hilfen für Startups einsetzen.

Dr. Malte Kaufmann – AFD

Geboren: 14.12.1976 in Mannheim

Derzeit ausgeübter Beruf: Unternehmer

Parteizugehörigkeit: AfD seit 2017; CDU 2002−2016

Prioritäten: Als OB gibt es für mich folgende Prioritäten:

  1. Erhalt und Ausbau gut bezahlter Arbeitsplätze.
    Einberufung eines regelmäßig tagenden runden Tisches mit Arbeitgebern und Arbeitnehmervertretern. Stuttgart muss Automobilstadt bleiben.
  2. Verkehr
    Entlastung durch mehr Parkplätze und bessere Anbindungen. Keine Anti‐Auto‐Politik.
  3. Entspannung auf dem Wohnungsmarkt
    Neubau von bezahlbaren Wohnungen auf freiwerdenden Liegenschaften (z.B. US‐Kasernen).
  4. Sicherheit
    Bürger müssen zu jeder Zeit ohne Angst durch die Stadt gehen und ÖPNV nutzen können. Keinerlei Toleranz gegenüber Gewalttätern.
  5. Umweltschutz
    Schutz des Mikroklimas und Erhalt von Artenvielfalt und Naturflächen. Aber keine Klimahysterie!

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
Dr. Malte Kaufmann:
Ich werde das Beratungs- und Serviceangebot der Stadt für Unternehmensgründer – im Geschäftsbereich des Oberbürgermeisters – verbessern und dafür werben. Leitprinzip ist die unternehmerische Freiheit, ideologische Vorgaben wird es nicht geben.

Frage #2: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?
Dr. Malte Kaufmann:
Die Stärken Stuttgarts , Lebensqualität, vielfältiges Kultur- und Freizeitangebot, schöne landschaftliche Lage, Schaffensfreude der Menschen, werden viel zu wenig herausgestellt. Viele potentielle Startups wissen gar nicht, wie gut es hier ist.

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
Dr. Malte Kaufmann
: Die Corona-Krise wird durch unverhältnismäßige politische Maßnahmen verursacht, die die Wirtschaft lähmen und medizinisch-wissenschaftlich nicht gerechtfertigt sind. Sie müssen beendet werden, damit Startups aus eigener Kraft lebensfähig sind.

Hannes Rockenbauch – Die Linke, Piraten, SÖS

Geboren: 05.07.1980 Stuttgart

Derzeit ausgeübter Beruf: Architekt und Stadtplaner (AiP/SiP)

Parteizugehörigkeit: Keine direkte Zugehörigkeit

Prioritäten: Ich will Stuttgart zur Modellstadt für das gute Leben Aller und für Klimagerechtigkeit machen:

  • Klimaneutralität bis 2029
  • Kostenloser Nahverkehr
  • Städtische Bodenvorratspolitik und Wohnungsbau à Bestand der geförderten Wohnungen verdoppeln, Leerstand beheben.
  • Kostenlose Kita
  • Selbstbewusste und gestärkte Stadtverwaltung: Mehr Personal, bessere Bezahlung, Digitalisierung

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
Hannes Rockenbauch:
Neu gegründeten Startup-Unternehmen brauchen eine kostengünstige Infrastruktur. Speziell einzustellende Mitarbeiter*innen der Abteilung für Wirtschaftsförderung unterstützen Start-Ups. Als Oberbürgermeister werde ich Startups fördern, die einen Beitrag zur „Kreislaufwirtschaft“ und „Klimagerechtigkeit“ leisten.

Frage #2: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?
Hannes Rockenbauch:
Vermutlich hat die Wirtschaftsstruktur in Stuttgart stark zu der ungünstigen Situation für die Startups beigetragen, die sich außerhalb des Automotive-Themas bewegen. Für eine klimagerechte Wirtschaft werden innovative Startups immer wichtiger.

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
Hannes Rockenbauch
: Über Corona-bedingte finanzielle Hilfen und Subventionierungen,, muss gemeinsam mit der IHK, dem Wirtschaftsministerium des Landes, der Wirtschaftsförderung der Stadt und den Betroffenen-Vertretungen von Startups konkret am runden Tisch verhandelt werden.

Marian Schreier – unabhängiger Kandidat

Geboren am: 08.02.1990 in Stuttgart

Derzeit ausgeübter Beruf: Bürgermeister

Parteizugehörigkeit: SPD seit 2010 (Mitgliedschaft ruht aktuell)

Prioritäten: Nach Jahren des Stillstands ist unklar, wofür Stuttgart eigentlich steht und wo wir hinwollen. Wir brauchen wieder eine gemeinsame Vision für unsere Stadt – die aber nicht von oben verordnet, sondern im Sinne einer modernen Kommunalpolitik gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern entwickelt wird. Ich möchte, dass wieder im Fokus steht, was unsere Stadt an Fähigkeiten und Stärken mitbringt, was gemeinsam möglich ist. Dass es darum geht, wie unser Stuttgart sein könnte: Eine Stadt, die einen echten Neustart für bezahlbares Wohnen wagt. Eine Stadt, die endlich den Klimawandel ernst nimmt und zum Modell für nachhaltige Mobilität wird. Eine Stadt, die Familien und Kindern beste Bedingungen bietet.

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
Marian Schreier:
Damit sich Startups in Stuttgart ansiedeln und auch bleiben, benötigt es die passenden Räume. Ich möchte die Startup-Infrastruktur durch einen städtischen Innovationsfonds fördern, damit sich die Startups in Eigenregie entwickeln können.

Frage #2: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?
Marian Schreier:
Neben fehlenden Räumlichkeiten und dem geringen Vernetzungsgrad mit der Wissenschaft steht in Stuttgart aktuell im Vordergrund was alles nicht funktioniert – das müssen wir ändern. Es braucht eine städtische Gründerkultur und einen neuen politischen Stil, damit im Vordergrund steht, was möglich ist.

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
Marian Schreier
: Ich möchte die Wirtschaftsförderung auch für Startups als zentrale Ansprechstelle etablieren, die sich als Enabler versteht. Konkret z.B. bei der Beratung zu passenden Förder- und Unterstützungsanträgen, um Hilfsmittel in Anspruch nehmen zu können.

Sebastian Reutter – überparteilich

Geboren am: 07.07.1980

Derzeit ausgeübter Beruf: Wirtschaftsförderer bei der Landeshauptstadt Stuttgart

Parteizugehörigkeit: überparteilich

Prioritäten: Ich schaffe in Stuttgart die Rahmenbedingungen dafür, dass die für Stuttgart wichtige Wirtschaft zukunftsfähig und erfolgreich sein kann. Zudem setze ich mich dafür ein, dass Stuttgart zu einer noch nachhaltigeren Stadt wird. Stuttgart muss auch für unsere Nachkommen lebenswert sein. Dafür biete ich konkrete Lösungen für die Themen bezahlbarer Wohnraum, für ein modernes Verkehrskonzept, einen zukunftsfähigen ÖPNV, mehr Fahrradwege und Kitaplätze, für die Modernisierung der Schulen, eine attraktivere Königstraße und den Einzelhandel in den Stadtbezirken. Darüber hinaus realisiere ich die Einbindung des Neckars in unsere Stadt und fördere soziales und ehrenamtliches Engagement.

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
Sebastian Reutter:
Wir werden den Standort noch attraktiver machen durch Unterstützung von Subkultur, Mountainbike-Trails, Surfer-Welle u.v.m. Und wir werden für mehr Räume für Startups in zentraler Lage sorgen. Darüber hinaus werden wir mit dem Standortmarketing „Stuttgart – Stadt der Startups“ beginnen und auch die Digitalisierung weiter ausbauen.

Frage #2: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?
Sebastian Reutter:
Gerade weil es dort mehr von den oben genannten Punkten gibt.

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
Sebastian Reutter
: Wir werden beim Erwerb von Fördermitteln helfen und bei städtischen Vermietungen für Mietstundungen und im Notfall auch für Mieterlass sorgen.

Issam Abdul-Karim – Parteilos

Geboren: 31.12.1969 in Beirut

Derzeit ausgeübter Beruf: Film‐ und Projektkünstler, Gastro‐ und Eventmanager

Parteizugehörigkeit: Parteilos

Prioritäten:

  • Schaffung von bezahlbarem ökologischen Wohnraum in Stuttgart für Familien mit kleinem Einkommen.
  • Klima‐, Verkehrs‐ und Energiekonzepte steigern.
  • Aufbau nachhaltiger urbaner Energieversorgung und klimafreundlicher Verkehrsinfrastruktur, z.B. mehr Radwege, mehr Grünflächen.
  • Mehr Personal bei der Polizei einstellen (Prävention).
  • Gewaltdelikte gegen Frauen schneller bekämpfen. Opferschutz ausweiten.
  • Prostitution ist Sklaverei! Jegliche Art von Prostitution verbieten.
  • Konzessionen für Spielhallen und Wettbüros erschweren.
  • Kostenloser ÖPNV für Schüler, Studenten, Azubis, Rentner.
  • Wirtschaftsstandort erhalten und Infrastruktur weiter ausbauen.
  • Förderung von Integrationsarbeit, Talente, Start‐Ups.

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
Issam Abdul-Karim:
Neue innovative Unternehmen werden gebraucht. Ihre Visionen und Ideen sind unsere Zukunft und unsere stärken für einen Aufbruch in Neckar-Valley. Wirtschaft, IHK und Patentamt sowie eine schnelle und unbürokratische Verwaltung mit Förderprogrammen sollen einen guten Start ermöglichen.

Frage #2: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?
Issam Abdul-Karim:
Auf kommunaler Ebene hat es noch nicht so richtig gefunkt. Dass will ich ändern und Stellen schaffen, die sich um die Startup-Szene und die notwendige Infrastruktur z.B. Digitalisierung, schnelles Internet usw. kümmern.

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
Issam Abdul-Karim
: Soloselbständige und kleine Unternehmen will ich mit einem Corona-Soforthilfe-Paket bzw. einer Überbrückungshilfe über Wasser halten. Diese Krise können wir nur gemeinsam überstehen. Sie wird leider auch Spuren hinterlassen.

Marco Völker – keine Parteizugehörigkeit

Geboren: 25.10.77 in Bruchsal

Derzeit ausgeübter Beruf: Betriebswirt, Manager

Parteizugehörigkeit: Keine

Prioritäten:

1. Die Stadt muss ein attraktiver Arbeitgeber werden mit modernen und inklusiven Arbeitsplätzen und sie muss eine Grossstadtzulage zahlen. Die Verwaltung muss digitaler werden, der Personalnotstand muss behoben werden für mehr Bürgerservice.

2. Der Wohnungsbau muss stark gefördert werden und wir brauchen ein soziales Wohnungsbaukonzept das sich sehen lässt. Nachverdichten muß sinnvoll erfolgen.

3. Stuttgart soll die Verkehrswende klug meistern.

4. Die Stadt braucht den Imagewechsel.

5. Der ÖPNV muss kostenlos werden und die SSB sollen 24h‐Betrieb arbeiten. Stuttgart21 muß Teil des ersten digitalisierten Bahnknotens Deutschlands werden.

6. Stuttgart soll bundesweit Vorreiter in Sachen Inklusion sein.

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
Marco Völker:
Ich denke es ist essentiell, dass Startups direkt in Form einer Beteiligung in das Geschehen der Stadtverwaltung einbezogen werden. Ein regelmäßiger, quartalsweiser „Jour Fix“ mit Startups und dem Bürgermeister sollte etabliert werden, damit die Wichtigkeit der Start-up-Szene unterstrichen wird. Startups ganz können von Seiten der Stadt gezielt in öffentliche Veranstaltungen eingebunden werden, um ihnen ein Forum zu bieten und um zu zeigen, dass Unternehmensgründung nicht nur möglich sonder auch gewünscht ist. Auch spezielle Sprechstunden für die Wirtschaftsförderung könnte ich mir vorstellen. Alles in allem würde ich gerne als neuer OB für mehr Vernetzung sorgen und mich als Protegé für Unternehmensgründer verstehen. Mein Vorbild hier ist die Stadt Zug in der Schweiz. Hier hat man es sehr leicht, ein Unternehmen zu gründen. Steuern können hier auch mit Bitcons bezahlt werden. Junge Unternehmerinnen müssen das Gefühl bekommen, dass sie willkommen sind. Hierzu zählt auch, dass die Stadtverwaltung dementsprechend offen und freundlich auf die Gründerinnen zugeht und das Personal darüber hinaus gute Englischkenntnisse besitzt.  

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
Marco Völker
: In erster Linie ist das Land für die Unterstützung zuständig. Vielen Antragstellern ist aber die Antragstellung selbst ein Buch mit sieben Siegeln. Hier sollte die Stadt die Möglichkeit bieten, Antragsteller entsprechend bei Ausfüllen zu unterstützen und zu beraten.

Dr. Ralph Schertlen – Parteilos

Dr. Ralph Schertlen

Geboren am: 26. September 1969 in Stuttgart – Bad Cannstatt

Derzeit ausgeübter Beruf:  Elektroingenieur 

Parteizugehörigkeit: Parteilos; F.D.F.E. (Wählervereinigung) seit 1988 bis 2005; Die Stadtisten (Wählervereinigung) seit 2013 bis 2019

Prioritäten: Als parteiloser OB versuche ich, der Vernunft zum Sieg verhelfen.

Elementar ist, Geld für verschleppte Sanierungen und notwendiges Personal (z.B. funktionierende Infrastruktur, Bürgerservice,…) auszugeben – jährlich ~200 Mio. Gewinn seit 2010 ermöglichen das. In der Verwaltung muss das Arbeitsklima und die Fehlerkultur verbessert werden. Als SWSG‐Chef will ich Wohnraum schaffen. Den nächsten Generationen schulden wir geschlossene Kreisläufe bei Energie, Gütern, Gebäuden usw.

Produzierendes Gewerbe soll auch zukünftig zu Stuttgart gehören; Mobilität auf vielfältige Art stattfinden (ohne Stau, ohne PRM). Kultur, Breitensport, Innovation und Walderhalt sind für mich Chefsache

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
Dr. Ralph Schertlen:
Dafür würde ich die Wirtschaftsförderung verändern, Flächen suchen und an Start-Ups vermieten. Ich würde auch zusehen, dass es Projekte im Dreieck Start-Up – Hochschulen – Stadt gibt. Themen gäbe es genug.

Frage #2: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?
Dr. Ralph Schertlen:
Stuttgart geht es zu gut, die etablierten Player bieten Absolventen gute Arbeitsplätze. Ein eigenes Start-Up zu gründen ist deswegen nicht so dringend notwendig und darüber hinaus mit Risiken verbunden.

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
Dr. Ralph Schertlen
: 1) Mietübernahmen bei Einnahmenminderung; 2) Hilfsgelder statt Arbeitslosigkeit bezahlen; 3) Falls thematisch passend: Aufträge vergeben; 4) Fortbildungen (teil-)finanzieren; 5) Gewerbesteuer stunden oder aussetzen.

John Heer – keine Parteizugehörigkeit

John Heer, OB-Kandidat

Name, Vorname: Heer, John 

Geboren: 23.07.1966 in Stuttgart

Derzeit ausgeübter Beruf: Kaufmann und zugelassener Projektsteuerer LBO‐BW

Parteizugehörigkeit: KEINE

Prioritäten: Als künftiger Oberbürgermeister von Stuttgart liegen meine Prioritäten im Bereich Sicherheit, Wirtschaft, bezahlbares Wohnen, Verkehr, Klima, Bildung und Soziales. Das alles unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger der Landeshauptstadt Stuttgart durch mehr Bürgerentscheide.

Ein weiteres Augenmerk liegt auf der Verwaltung, diese muss mit vereinfachten Wegen über die Digitalisierung für die Bürgerinnen und Bürger von Stuttgart arbeiten, und endlich wieder verstehen, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht die Bittsteller sind.

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
John Heer:
Es müssen mehr staatliche oder auch kommunale Förderungen für Startup’s eingerichtet werden und es müssen sogenannte Camps zum Austausch eingerichtet werden, welche nahe an der Industrie angesiedelt sind, um einen dementsprechenden Synergieeffekt und Austausch zu erhalten.

Frage #2: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?
John Heer:
Dies hat generell damit zu tun, dass diese Städte für junge kreative Menschen auch in Bezug auf die Lebensqualität deutlich besser sind. Wir müssen Stuttgart wieder zu einem Hotspot der Kreativität oder zu einem Hotspot für junge Menschen machen. Hierzu gehört aber auch, dass Stuttgart insgesamt wieder  an Attraktivität nicht nur in Bezug auf das Wohnen oder Leben, sonder auch in Bezug auf die Wirtschaft gewinnen muss. Wenn beispielsweise die  Automobilindustrie, welche in der Vergangenheit immer ein kreativer Entwickler war , verteufelt wird, muss man sich nicht wundern, wenn viele auch um das Automobil herum ansässige Unternehmen immer mehr von Stuttgart abwandern.

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
John Heer
: E​​s muss Hilfsmaßnahmen für Startup’s geben, wenn diese nicht durch die bisherigen Überbrückungshilfen im Bereich der Landes- und Bundeshilfen abgesichert werden, so dass deren Entwicklungsarbeit weiter vorangetrieben werden kann. Hier darf man nicht zwangsläufig den Umsatz als Schlüssel für die Maßnahmen verwenden, sondern es muss zwingend der Kostenfaktor berücksichtigt werden, um die Fördermittel richtig zu kalkulieren.

Friedhild Anni Miller – Wählervereinigung FRiDi

Name, Vorname: Miller, Friedhild (FRIDI)

Geboren: 11.08.1969 in Böblingen

Derzeit ausgeübter Beruf: Familienmanagerin, EU‐Rentnerin, Politikerin, Beiständin 

Parteizugehörigkeit: Wählervereinigung FRiDi seit 2014, Unabhängig – unbestechlich – ehrlich – bürgernah, Einzelbewerberin Bundestag 2017

Prioritäten: Da ich an Gott glaube sind meine obersten Prioritäten Menschlichkeit und Nächstenliebe. Ich werde uneigennützig zum Wohle aller Menschen in Stuttgart handeln und für Gleichheit und Gerechtigkeit sorgen und im Zuge dessen auch mein OB*in Gehalt für soziale Zwecke spenden. Für mich steht die Liebe, die Familie und der Frieden im Mittelpunkt meines Handelns. Ich möchte Stuttgart zu einer liebens‐ und lebenswerten friedlichen FRiDi‐Metropole machen, wo jeder Mensch leben und überleben kann und Spaß hat und unsere Kinder eine glückliche unbeschwerte Zukunft haben. Wir werden wie eine große Familie sein, wo jeder jedem hilft, kein Mensch soll mehr einsam und traurig sein. Fühlt euch umarmt, FriDi.

Frage #1: Was werden Sie dafür tun, damit mehr Startups in Stuttgart gründen und diese hier gute Rahmenbedingungen vorfinden?
Friedhild Anni Miller:
Gewerbesteuer senken, attraktive günstige Wohnungen anbieten, die Party-, Ausgeh- und Kulturszene wieder attraktiver machen. Synergien bilden, „Senioren helfen Junioren“. Finanzminister Olaf Scholz einen persönlichen Besuch abstatten, damit Fördergelder schneller fließen.

Frage #2: Woran liegt es aus Ihrer Sicht, dass z. B. München oder Berlin deutlich stärker im Bereich Startup sind?
Friedhild Anni Miller:
Sie bieten kostenfreie Hilfe von Existenzgründungsbüros und Kompetenzteams an, investieren in Gründerzentren und qualifizierte Netzwerke, bieten Fördermöglichkeiten, eine hervorragende Infrastruktur, hohe Lebensqualität durch lebendiges Szeneleben und attraktives Wohnumfeld.

Frage #3: Welche Hilfsmaßnahmen werden Sie als Bürgermeister ergreifen, um Startups während der Corona-Krise zu unterstützen?
Friedhild Anni Miller
: Gleichbehandlung für alle Unternehmen, weniger Bürokratie bei der Beantragung staatlicher Hilfen, Direkthilfe für Start-Ups anstatt Gelder für Beraterkosten, kostenfreie Werbeplattformen für Start-Ups zur Verfügung stellen.

Michael Ballweg – keine Parteizugehörigkeit

Geboren: 23.11.1974 Wertheim am Main

Derzeit ausgeübter Beruf: Geschäftsführer media access GmbH 

Parteizugehörigkeit: Keine

Prioritäten:

  1. Corona‐Maßnahmen beenden & Grundrechte stärken
  2. Kommunale Infrastruktur muss in der Hand der Stadt bleiben
  3. 50 statt 40; Blitzer nur an kritischen Stellen
  4. Bürgerentscheide – Für mehr Eigenverantwortung
  5. Kooperation Supermärkte und Tafeln
  6. Kostenloser ÖPNV
  7. Förderung Kleinkunst
  8. Steuerentlastung Mittelstand
  9. Digitale Verwaltung
  10. Pro Kopfbahnhof

Keine Reaktion auf unsere Fragen.

Werner Ressdorf – keine Parteizugehörigkeit

Geboren: 26.08.1954 in Rio de Janeiro (Brasilien)

Derzeit ausgeübter Beruf: Fachbuchautor – Schriftsteller 

Parteizugehörigkeit: Parteilos

Prioritäten: Den verängstigten BürgerInnen wieder Zuversicht geben. Das Soziale und Kulturelle Leben wieder ermöglichen. Sie von der Maskenpflicht befreien. Stuttgart von diesem unheilvollen Spuk erlösen. Behördenmitarbeitergehälter erhöhen. Wo nötig Bürokratie abbauen. Die Dynamische Organisation in der Verwaltung einführen. Den Verkehr wieder zum Fließen bringen. Mehrgenerationenhäuser fördern. Öko‐Kreativität im Bauwesen aktivieren. Ökologische Satelliten‐Siedlungen bauen. Fahrradtrassen bauen. Oper bauen. 50m Schwimmhalle bauen. 2021 Bäume pflanzen. Familienleben fördern. Kopfbahnhof erhalten. Partyhütten für Jugend. Autofreien Sonntag für Stuttgart einführen. ÖPNV ausbauen. Demokratiehaus bauen.

Keine Reaktion auf unsere Fragen.

Foto Rathaus:  Horst Eisele auf Pixabay 

Fotos Kandidaten: https://www.stuttgart.de/service/wahlen/vorstellung-der-ob-kandidaten/vorstellung-der-kandidatinnen-und-kandidaten.php

Sehr geehrte Frau Ministerin Hoffmeister-Kraut, wie überrascht waren Sie mit welcher Wucht und Geschwindigkeit COVID-19 sich auf die Wirtschaft auswirkt?
Nach 10 Jahren ununterbrochenem Aufschwung war für mich absehbar, dass auch wieder andere Zeiten auf unser Land zukommen können. Schwierigeres Fahrwasser hatte sich in einigen Industriebranchen ja bereits im Verlauf des letzten Jahres abgezeichnet. Allerdings kommt die Wucht dieser weltweiten Krise, die ja zudem gar nicht auf wirtschaftliche Ursachen zurückzuführen ist, auch für mich überraschend. Aber wir haben schnell reagiert und das war auch notwendig. Schon Ende März konnten Soloselbstständige und kleine Unternehmen unsere Soforthilfe Corona beantragen. Seitdem haben wir viele weitere Hilfen auf den Weg gebracht, zum Beispiel weitere Liquiditätskredite, eine Krisenberatung und mit „Start-up BW Pro-Tect“ auch eine Überbrückungshilfe für Start-ups. Unser Ziel ist es, dass wir so viele Betriebe, Selbstständige und Start-ups wie möglich retten können. Wir dürfen uns aber auch nichts vormachen. Diese Krise wird tiefe Spuren hinterlassen und nicht jedes Unternehmen wird sie überstehen. 

Welche Anzeichen der Erholung sehen Sie?
Die gute Nachricht ist, dass die konsequenten Maßnahmen des Landes die Entwicklung der Infektionen eingedämmt haben. Schrittweise und verantwortungsvolle Lockerungen sind notwendige Bedingung für eine wirtschaftliche Erholung. Die aktuellen Zahlen des Verarbeitenden Gewerbes, die Stimmungsindikatoren und auch die Arbeitsmarktzahlen machen Eines ganz deutlich: Momentan stecken wir mitten in der Rezession. Unsere Hilfsprogramme und wirtschaftlichen Impulse sind deshalb umso wichtiger. Ich bin mir sicher, dass das Gesamtpaket an Stabilisierungsmaßnahmen in der zweiten Jahreshälfte seine volle Wirksamkeit entfaltet, das Konsumentenvertrauen stärkt und wir so zu einer allmählichen Erholung kommen können.

Quelle:  Martin Stollberg / Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg
Wirtschaftsministerin BaWü Hoffmeister-Kraut

Viele Startups, oft mit dünner Kapitaldecke, sind auch stark von den wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona betroffen. Welche Aktivitäten haben Sie denn in ihrem Haus in die Wege geleitet um Startups zu unterstützen und wie groß ist die Resonanz darauf? Wird es Anpassung der bestehenden oder noch weitere Maßnahmen geben?
Unser Ziel ist es, dass Gründerinnen und Gründer möglichst gut durch diese Krise kommen. Deshalb haben wir bereits Ende April das Förderprogramm „Start-up BW Pro-Tect“ gestartet. Es richtet sich an Start-ups, die schon die erste Finanzierungsphase hinter sich haben, aber aufgrund der Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind, etwa, weil jetzt geplante Finanzierungsrunden ausbleiben. Denn viele Investoren richten ihren Fokus jetzt darauf, ihre vorhanden Projekte gut durch die Krise zu lenken und investieren weniger in neue Geschäftsideen.

Die Förderung beträgt pro Start-up bis zu 200.000 Euro, in Ausnahmefällen auch bis zu 400.000 Euro, wovon 80 Prozent vom Land finanziert werden und 20 Prozent von privaten Ko-Investoren zu vergleichbaren Konditionen stammen müssen. Das Programm trifft bei den Start-ups auf eine große Nachfrage. Mehr als 30 Gründer-Teams durchlaufen derzeit den Auswahlprozess. Das Land hat zunächst 25 Millionen Euro bereit gestellt. Sollte diese Summe nicht reichen, dann werden wir gegebenenfalls nachsteuern.

Wie verlaufen die Diskussionen bezgl. Unterstützungsprogramme für Startups in Berlin, bzw. mit ihren Kollegen in den anderen Bundesländern? Nachdem es aktuell um die Rettung der „Lufthansa“, Hotel & Gastronomie und Autobranche geht – gibt es überhaupt noch Gehör zu dem Thema Startups? 
Natürlich müssen wir auch in der Krise die Gründungsförderung vorantreiben. Innovative Geschäftsideen dürfen nicht verloren gehen. Wenn nach der Krise die Wirtschaft wieder anläuft, brauchen wir zukunftsfähige Geschäftsmodelle, die uns den entscheidenden Vorteil gegenüber anderen Standorten bringen. In Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen im Land oder auch im Bund spüre ich immer wieder die Sorge um die Start-up-Szene. Viele Jungunternehmen sind ja potenziell der Mittelstand von morgen. 

Das Bundeswirtschaftsministerium hat ein 2 Milliarden Euro-Maßnahmenpaket für Start-ups angekündigt. Das beinhaltet auch weitere Hilfen in Zusammenarbeit mit den Ländern. Wir prüfen gerade, wie wir das in Baden-Württemberg umsetzen können.

Welche Chancen sehen Sie für Startups in der aktuellen Situation? 
Diese Pandemie ist ein Stresstest für jedes Geschäftsmodell. Aber motivierte und kleine Teams können auf diese Krise sehr viel flexibler reagieren als große Unternehmen. Das sehe ich als riesige Chance. Einige Start-ups stellen das bereits unter Beweis und richten ihr Geschäftsmodell auf die aktuellen Bedarfe aus. Ich bin mir sicher, dass viele Gründerinnen und Gründer aus der aktuellen Situation lernen können.  

Erster Startup Summit 2017

Ursprünglich war für den Sommer der nächste Startup Summit geplant. Wie ist denn die Planung, bzw. wird es eine Alternative für die Veranstaltung geben?
Schweren Herzens mussten wir den Summit 2020 verschieben. Diese Entscheidung ist mir nicht leichtgefallen, aber es gibt angesichts der Situation keine Alternative. Momentan richten wir unseren Fokus natürlich erst einmal darauf, die Start-ups in der Krise zu unterstützen und mit allen Stakeholdern im Gespräch zu bleiben. Aber wir arbeiten auch schon an einer digitalen Alternative zum Summit. Ich bin also zuversichtlich, dass wir die Anstrengungen, die wir bereits für unseren Summit 2020 unternommen haben, zu einem anderen Zeitpunkt nutzen können.

Vielen Dank für das Interview.

Fotos:  Martin Stollberg / Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg und Startup Stuttgart.

Wow. Was für ein Abend! Am 16. Oktober 2019 fand bereits das 79. Gründergrillen in unserer Homebase Schankstelle mit unserem Partner PKF WULF & PARTNER statt. Klickt euch hier durch die spannenden Pitches:

ACES – Aschi – aschauer@aces-gmbh.comhttp://www.acesgmbh.de – Medizintechnik

Love My Immo – Sylvie Curtin – info@lovemyimmo.comhttps://www.lovemyimmo.com – Immobilienpräsentation

BYTESPACE-Solutions Software Firma – Clemens Schneider – clemens96@gmx.net – Software

Umwelttechnik-bw – Jonas Umweltgelter – jonas.umgelter@umwelttechnik-bw.de – Umwelttechnik/Kongress Lab

insightity – Thomas – thomas@insightity.de – Mobile Ticketing

Xü – Xu.stylist@gmail.com – Maßhemden

Natalie – natalie.polynov@gmail.com

Krause Dettler – Fair Business – info@fair-bw.de

Bernard Peranic Finanzberatung Qvantum – Bernard Peranic – b-peranic@qvantum.de – Gesundheitsschutz

Florian Glock – glock@magstadt.de – “StartUp” Magstadt (Gemeinde Magstadt, Bürgermeister)

Benetofoods – Lara Schuhwerk – lara@benetofoods.com – Insekten Pasta, Crowdfunding

Wand&Welle – Gero Gröschel – info@wandundwelle.de – Büroakustik aus recycelten Materialien

Micle Simion – mariammicle@yahoo.com – Automatik Tests Automotive

Akkumat – Murat Öcal – mo@akkumat.info – Powerbank Sharing

Waelde Events – Tina Wälde – tina@waelde-events.de – Krimitheater-Musical

Fairbrush – Enrico Berardone – kontakt@fairbrush.de – Zahnbürsten

Bertram Schaub – schaub@gmx.de – Fotografie

Orange Originals – Axel Aßfolg – orangeoriginals.info@gmail.com – Weinhandel

Paperlegend – Florian Weber – info@paperlegend.com – Paperlegend – Build your DreamCar

Tamami – tamamiseven@gmail.com

Tavma – Willy – willy@tavma.net – Filmindustrie

Campus Konzept Stuttgart e.V. – Thomas Bohn – t.bohn@campus-konzept.de

Pascal Pilz – pascal.pilz@gmx.net – Nahrungsergänzungsmittel

Asienfreunde – Andreas Klenk – andreas.klenk@asienfreude.com

Mechatronikmonkey – Christopher Müller – chris@mechatronikmonkey.de – www.mechatronikmonkey.de – Elektronikentwicklung

Rewion – Fabian Brechlin – fabian.brechlin@rewion.de – www.rewion.de – IT Beratung

Guillaume – guillaume.bomhardt@gmail.com – Hotel Booking Website für Elektrofahrzeuge 

Prubhu Kankutula – vprabhukankutula@gmail.com – Mentoring, Wissenstransfer 

WIFI TOUCH – Abdullah Zadran – abdullah.zadran@wifi-touch.com – www.wifi-touch.com 

Table Theatre – Philipp Maas – philipp.maas@table-theatre.com – Tischtheater AR Streamingplattform 

Nala Leya – Nadine Kirchhof – nala.leya@web.de – Kunst 

MWR.Life – Yvonne Castory – yvonne.castory@gmail.com 

Varomo – Thomas Link – t.link@varomo.de – www.varomo.de – Autonome, modulare Transportroboter

Vielen Dank an alle, die dabei waren und an unseren Sponsor PKF WULF & PARTNER. Wir freuen uns auf das nächste Gründergrillen xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

Euer Startup Stuttgart Team 

Startup Laserhub agiert im B2B als virtueller Blechbearbeiter und als effizienter Ansprechpartner.

„Unser Ziel ist es, den Beschaffungsprozess in einem B2B Umfeld auf ein ähnliches Niveau zu bringen, wie es die Einkäufer im B2C erleben“, berichtet Adrian Raidt, Gründer von Laserhub und zitiert Zalando und Amazon als bekannte Beispiele dafür, wie bequem der Ablauf von Bestellung bis Lieferung funktionieren kann.

Diesen Komfort will das Startup auf den Blechbereich übertragen. Laserhub agiert dabei als Ansprechpartner für beide Seiten: die Unternehmen, die Blechteile herstellen und diejenigen, die sie kaufen. Daher auch der Name. Über die Drehscheibe, den Hub, wird das Blech- oder Metallteil entsprechend geordert, mit oder ohne Laser bearbeitet und dann an den Kunden ausgeliefert. Alles aus einer Hand. Was unmittelbar einleuchtend klingt, war „eine lange Reise“, sagen die drei Co-Founder einhellig über die Genese ihres innovativen Geschäftsmodells.

Simpel und Effizient für die Kunden

„Wir betreiben eine online Plattform, über die wir für Kunden in der Industrie kundenspezifische Metallteile beschaffen“, beschreibt Adrian die Funktionsweise von Laserhub, dessen Initiator er war. Nach neun Jahren in der Industrie, während derer er sehr tiefe Einblicke in die Blechbearbeitung und die damit befasste, stark fragmentierte Branche gewinnen konnte, „dachte ich viel über die Auslastung der Maschinen nach und darüber, wie man mit den stark schwankenden Auftragseingängen zurechtkommt.“ Dass diese teuren Hightech Maschinen nicht rund um die Uhr laufen, damit wollte er sich nicht zufrieden geben.

Gegründet hat Adrian das Startup Laserhub im Juli 2017 und war zunächst mit seiner Idee alleine im Co-Working Space Wizemann zugange. Das Alleinsein war von kurzer Dauer. Schon im Dezember 2017 und Januar 2018 stießen mit Christoph Rößner und Jonas Schweizer zwei neue Co-Founder hinzu. Das Trio war komplett. Auch sonst mangelt es nicht an Dynamik: „Vor drei Monaten sind wir mit 16 Mann dort wieder ausgezogen“ – in ein frei gewordenes Büro in der Eberhardstraße, mitten hinein in die City.

Gründertrio Laserhub

Gründertrio mit perfekter Kompetenzaufteilung

„Wir sind jetzt drei Co-Founder bei Laserhub. Das ist ideal, weil wir drei ganz unterschiedliche Kompetenzen in diese Firma einbringen“, lautet Adrians‘ Diagnose. Christoph und Jonas nicken.

Adrian schaut auf Laserhub aus der Perspektive eines Maschinenbauers „mit stark prozessualer Denke, also mit dem Fokus darauf, wie man die Prozesse verbessern kann.“ Christoph lernte er auf einem Kongress kennen. „Dabei haben wir festgestellt, dass wir beide ‚Blech sprechen‘“, lacht der und berichtet, dass er die Branche aus genau der anderen Richtung kennengelernt hat. „Ich hatte bei meinem damaligen Arbeitgeber einen Inkubator aufzubauen versucht und ihn Adrian vorgestellt“, erinnert er sich. „Davor war ich im Unternehmen meiner Familie tätig, als Zulieferer für den Maschinenbau. Wir haben Blech und Metall mit Maschinen verarbeitet. Dabei spürte ich genau diesen Schmerz in punkto Auslastung der Maschinen live, den Adrian beobachtete.“ Als „perfekter“ Dritter im Bunde stieß mit Jonas ein Software- Entwickler hinzu. „In der raren Kombination, dass er nicht nur entwickeln kann, sondern gleichzeitig das Gesamtthema Digitalisierung aus strategischer Sicht sehr gut kennengelernt hat“, lobt Adrian.

Für Jonas reifte während seiner Elternzeit der Entschluss, sich beruflich zu verändern. Eine Ausschreibung in seinem Alumni-Netzwerk für einen CTO faszinierte ihn. „Total angefixt hat mich, dass ich mein Wissen über Softwareentwicklung, und das Wissen über Digitalisierung aus meinem zweiten Job als Berater anwenden kann auf eine super Branche“, sagt er und fügt hinzu: „Es war sofort offensichtlich, dass mir das Spaß machen würde und gründungswillig war ich auch.“ Beste Voraussetzungen, sich auf Laserhub einzulassen. Bereut hat er es seit fast zwei Jahren kein einziges Mal. „Ich hatte davor nie etwas mit Blech zu tun. Nun geh ich durch die Welt und sehe nur noch Blech“, ergänzt er schmunzelnd.

Tausche Frust gegen Sorgen

Das Faszinierende an ihrem Startup sei der Speed, mit dem sie nicht nur ans Werk gehen, sondern auch umsetzen. „Im Konzern reden viele mit. Meist sind mehrere Lenkungskreise vorgeschaltet, die man mit seiner Idee durchlaufen muss, bis die mehrfach nachjustierte Idee nach sechs bis neun Monaten bei der Geschäftsleitung landet. Und dann kommt es stark auf die gerade hier herrschende Großwetterlage an.“

Also alles besser mit einem Startup, das Freiheit und Schnelligkeit verspricht? „Es ist mindestens ein Tauschgeschäft – nach dem Motto, tausche Frust gegen Sorgen.“ Letztere zum Beispiel, weil das Gehalt nicht einfach am Monatsende kommt und viel Energie und Frustrationstoleranz vor- und auszuhalten sind. Christoph dazu: „Mit Sorgen kann man umgehen, man kann sie steuern und abbauen. Frust dagegen muss man ertragen und das ist grauslich.“

Einfach nur machen

Mit Vollgas ging’s deshalb an den Aufbau von Laserhub – mit Erfolg. Sichtlich zufrieden erzählt Adrian: „Exakt drei Monate nach Gründung hatten wir die erste live Transaktion auf der neuen Laserhub Plattform.“ Ein funktionierendes Produkt und Transaktionen mit echten Kunden binnen drei Monaten – das gelinge nur, wenn man fokussiert arbeitet. Ein weiterer Treiber sei sicherlich auch ein gewisser finanzieller Druck, aber vor allem der, dass „man keine 100 Leute fragen muss, um etwas zu tun – sondern wenn man einfach nur machen kann.“

Förderlich ist aus Christophs Sicht auch, dass Laserhub keine lange Historie und Tradition mit sich herumschleppe. „Dadurch hat man die Möglichkeit und die Freiheit, mit einem nicht perfekten Produkt auf den Markt zu gehen und möglichst früh Market Feedback zu bekommen.“ Das sehen die drei Gründer als das wesentliche Erfolgsgeheimnis. Dann der Rat und die gleichzeitige Erkenntnis: „Das würde ich auch jedem Corporate raten.“

Vorteil Startup: Mit Verve, Effizienz und Schnelligkeit an den Markt

Allen Startups rät Christoph eindringlich, möglichst früh an den Markt zu gehen, auch wenn das Produkt sich noch nicht richtig gut anfühlt oder noch gar kein Produkt ist, also noch nicht mal ein Prototyp, sondern ein Pretotype.

Laserhub jedoch kam gleich mit einem Prototyp. Der Grund: „Bei uns war das wichtig, weil wir in einer sehr Corporate orientierten Umgebung unterwegs sind – als Berater hatte ich sehr viel mit großen Unternehmen zu tun; deshalb ist es mir sehr wichtig, diese Effektivität auf die Straße zu bringen“, erklärt Jonas. Gerade als Berater habe er festgestellt, „dass zu viel Geld den Jordan runterfließt, ohne eigentlichen Output zu generieren.“ Umso entscheidender war es für Laserhub, unter Beweis zu stellen, dass sie mit ihrem Startup „mit geringeren Mitteln etwas komplett neu aufbauen und das machen wir auch jeden Tag. Das macht einfach riesig viel Spaß.“

Schon jetzt macht Laserhub Umsätze in einstelliger Millionenhöhe mit mehr als 2.000 Kunden, für die das Startup bisher deutlich mehr als zwei Millionen Kilo Metallteile in die Welt verschickt hat. Um all das abwickeln zu können, ist die Zahl der Mitarbeiter zügig angestiegen, auf insgesamt rund 35. Das Fazit der Gründer: Wir sind auf gutem Weg.

Laserhub

Mit Risikokapital nachhaltig unterwegs

Und woher kommt das Kapital? „Wir sind risikokapitalinvestiert“, sagt Christoph. Laserhub investiert aktuell hauptsächlich in Menschen. „Mit diesen Menschen bauen wir möglichst schnell an unserem Geschäftsmodell weiter, um in der Industrie einen Fußabdruck zu hinterlassen und uns da vorwärts zu bewegen. Das heißt, mit diesem Geld von Investoren kaufen wir eine gewisse Schnelligkeit“, erklärt er. Das erklärt auch, dass Laserhub aktuell noch nicht profitabel ist. Denn wenn ein neuer Mitarbeiter kommt, ist er nicht sofort ein Umsatztreiber.

Die wirtschaftliche Abkühlung ist für Laserhub kein Problem. Im Gegenteil. „Wir spüren keinen Geschäftseinbruch, nicht zuletzt deshalb, weil wir de facto die vorher beschriebenen Ineffizienzen aus dem Markt nehmen“, erläutert Adrian. In solchen Zeiten beschäftigt sich die Industrie damit, wie sie effizienter werden kann, und gerade im Einkauf, so sagt man, liege das Geld. Entsprechend die Anstrengungen bei den Einkäufern, hier Geld einzusparen. Davon profitiert Laserhub, weil das Startup gerade hier Lösungen anbietet.

Ambitionierte Ziele realistisch angehen

Wie geht es weiter? Gibt es einen Fünf-Jahresplan. Ja, den gebe es. „Wir haben es mit einer sehr traditionellen Branche zu tun, die noch nicht digital ist. Unser Ziel ist es, diese Branche zu digitalisieren und letztlich an jeder Transaktion im Digitalbereich beteiligt zu sein“, so Christoph. Das könne über das heutige Geschäftsmodell funktionieren, doch es seien darüber hinaus viele andockende andere Geschäftsmodelle möglich, so dass, was auf den ersten Blick sehr groß klinge, wenn man es runterbreche, durchaus ein erreichbares Ziel sei.

„Unser Nahziel ist ganz einfach: Wir vervierfachen den Umsatz von diesem Jahr auf nächstes Jahr.“ Ja, das sei sehr ambitioniert, aber erreichbar und habe zur Folge, dass ein erfolgreiches Startup wie Laserhub weitere Investoren anlocken könne, mit deren Geld die drei Geschäftsführer wiederum in noch mehr gute Leute investieren können.

A propos Investoren. Folgende Tipps legen die drei Gründer potentiellen Gründungswilligen ans Herz: Wenn das Geschäftsmodell auf Venture Capital hinausläuft, müsse man sich im zweiten Schritt überlegen, welche Investoren am besten geeignet sind und auch zu den Gründern und deren Zielen passen. „Mit unseren Themen Code und Personal waren wir zwangsläufig im Thema Risikokapital drin. Dort die richtigen Investoren zu finden, war nicht einfach, wenngleich wir ein gutes Netzwerk in die Branche hatten“, betont Adrian. Weil man mit den Gesellschaftern regelmäßig zu tun hat, bestehe die hohe Kunst darin, die Investoren zu finden, „die über das Investment hinaus wirklich nachhaltig Wert bringen.“ Dazu müsse man mit den Leuten reden, sich auch trauen, eine Tür mal wieder zu schließen. Das braucht Zeit, Mut und Energie.

Die richtigen Kapitalgeber für sich gewinnen

Dann das positive eigene Fazit: „Wir sind super happy mit unseren Investoren. Aber das war ein Prozess von sechs bis neun Monaten, bis wir entschieden: Jetzt machen wir mit denen die Finanzierungsrunde.“ Wichtig sei daher, diesen Selektions- und Werbeprozess nicht zu unterschätzen. „Man sollte auch ein bisschen Spaß daran haben, sich mit klugen Leuten über das Geschäftsmodell und die Vision für das Geschäftsmodell zu auszutauschen.“

Seine Hausaufgaben hat das Gründertrio erfolgreich absolviert. Beim Standortthema Stuttgart schlagen zwei Herzen in der Brust von Adrian, Christoph und Jonas. Das Ökosystem in Stuttgart sei „super“, vor allem im B2B Bereich. „Tolle Kundenbasis, tolle Lieferantenbasis.“ Das Venture Capital allerdings sei anderswo besser ausgeprägt, auch die gesamte unterstützende Infrastruktur um Startups herum. Das Fazit: „Für uns ist Stuttgart der richtige Standort. Klare Nachteile: Stuttgart ist nicht bekannt und auch Baden-Württemberg nicht als Startup Hotspot. Es fehle ein gesunder Pool an Startups, „die auf einer gleichen Ebene oder sogar gerne darüber sind, so dass man sich gut austauschen kann.“

Inzwischen ist das Team sehr international. So könne man wachsen, was mit einem Blick nur auf den regionalen Markt ausgeschlossen sei. Zudem bringe das Mindset mit Leuten von außen, die schon viele Startups gesehen habe, Laserhub definitiv weiter. Mit solchen jungen Talenten gestärkt will Laserhub ein Leuchtturm werden, dessen Erfolge über Stuttgart hinaus nach außen strahlen. Dann das Versprechen: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“

Text und Fotos: S.Roeder

Wir hatten einen tollen Abend bei der Börse Stuttgart beim Gründergrillen unterwegs #76 mit Startbase am 17.7. Hier sind alle Pitches des Gründergrillen #76:

Rehago – Gerald Michels – g.michels@rehago.eu – www.rehago.eu – Digitalisierung, Medizintechnik

Mechatronikmonkey – Christopher Müller – chris@mechatronikmonkey.de – www.mechatronikmonkey.de – Elektronikentwicklung

Rewion – Fabian Brechlin – fabian.brechlin@rewion.de – www.rewion.de – IT Beratung

Guillaume – guillaume.bomhardt@gmail.com – Hotel Booking Website für Elektrofahrzeuge 

Prubhu Kankutula – vprabhukankutula@gmail.com – Mentoring, Wissenstransfer 

WIFI TOUCH – Abdullah Zadran – abdullah.zadran@wifi-touch.com – www.wifi-touch.com 

Table Theatre – Philipp Maas – philipp.maas@table-theatre.com – Tischtheater AR Streamingplattform 

Nala Leya – Nadine Kirchhof – nala.leya@web.de – Kunst 

MWR.Life – Yvonne Castory – yvonne.castory@gmail.com 

Varomo – Thomas Link – t.link@varomo.de – www.varomo.de – Autonome, modulare Transportroboter

Vielen Dank an alle, die dabei waren und an unseren Sponsor Startbase. Wir freuen uns auf das nächste Gründergrillen nach der Sommerpause,

Euer Startup Stuttgart Team 

Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, Baden-Württemberg zu einem der führenden Startup Regionen Europas zu entwickeln. Frau Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst BaWü, und Frau Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau BaWü, haben dafür in ihren Ministerien diverse Aktivitäten gestartet.
Die Ministerinnen waren am Demo Day der Initiative Gründermotor vor Ort und wir haben das als Anlass genutzt, um mal nachzufragen wie das Zwischenfazit lautet.

Startup Stuttgart: Frau Ministerin Bauer, Frau Ministerin Hoffmeister-Kraut im gemeinsamen Koalitionsvertrag haben sie in 2016 den Anspruch definiert „Wir werden Baden-Württemberg zur dynamischsten Gründerregion Europas machen.“ Woran werden sie am Ende der Legislaturperiode in 2021 entscheiden, ob die Regierung das Ziel erreicht hat und wie fällt ihr Zwischenfazit nach fast genau 3 Jahre nach Veröffentlichung des Koalitionsvertrags aus?

Hoffmeister-Kraut: Es hat sich in den letzten drei Jahren bereits vieles sehr positiv entwickelt. Mit der Landeskampagne „Start-up BW“ ist es uns gelungen, nahezu alle Partner und alle wesentlichen Angebote unter einem Dach zu bündeln und eine Community mit einem gemeinsamen Verständnis zu entwickeln. Diesen „neuen Spirit“ und die vielen neu eingeführten Instrumente tragen wir jetzt weiter in die Breite. Klar ist aber auch, dass hier große Kontinuität gefragt ist. Mit „Start-up BW@School“ bringen wir beispielsweise Gründerinnen und Gründer von Start-ups als Vorbilder mit Schülerinnen und Schülern ins Gespräch. Das begeistert Jugendliche für die berufliche Selbstständigkeit und fördert bereits heute das Unternehmertum von morgen. Solche Formate sind natürlich langfristig ausgerichtet.

Ministerin Hoffmeister-Kraut

Bauer: In den letzten Jahren haben zahlreiche Maßnahmen des Wissenschafts- und Wirtschaftsministeriums erfolgreich dazu beigetragen, die Gründerszene in Baden-Württemberg neu zu beleben. Ich sehe einen großen Mehrwert im Förderprogramm „Gründungskultur in Studium und Lehre“. Mit diesem bundesweiten Programm unterstützen wir die Hochschulen dabei, Studierende möglichst früh für die unternehmerische Selbständigkeit zu begeistern. Im Landeshochschulgesetz gibt es jetzt die Möglichkeit für Hochschulen, Ausgründungsvorhaben ihrer Studierenden, Absolventinnen und Absolventen und ihrer Beschäftigten für bis zu drei Jahre innerhalb der Hochschule Raum zu geben. Junge Unternehmerinnen und Unternehmer werden damit gerade in der ersten Phase der Unternehmensentwicklung unterstützt.

Startup Stuttgart: Wenn sie auf BaWü im Vergleich zu den anderen Bundesländern schauen, wo sehen sie die Stärken, Schwächen ggü. den anderen Ländern? Womit wollen sie punkten, um die besten Gründer zu halten oder nach BaWü zu holen?

Hoffmeister-Kraut: Unser Gründungsgeschehen ist sehr vielschichtig und wesentlich stärker auf B2B konzentriert als im Silicon Valley, in China oder in Berlin. Bei uns sind Gründungen außerdem nachhaltiger und geographische recht gleichmäßig im Land verteilt. Wir sind mit unseren vielen „Hidden Champions“ im Mittelstand und großen Industrieunternehmen gut aufgestellt. Doch im digitalen Zeitalter sind es immer öfter junge und agile Start-ups, von denen disruptives Geschehen ausgeht. Bei der Weiterentwicklung des Gründerlands Baden-Württemberg setze ich deshalb auch auf die bessere Zusammenführung von Start-ups, Mittelstand und Corporates. Baden-Württemberg muss den nationalen und internationalen Wettbewerb noch offensiver annehmen und seine besonderen Stärken als Start-up-Standort für innovative und technologieorientierte Gründungsvorhaben besser vermarkten. Als „the Place 4B2B“ gelingt es uns zunehmend, auch auf internationalen Messen und Start-up-Festivals wie Slush oder South by Southwest zu punkten.

Bauer: Einmalig in ganz Baden-Württemberg ist, dass bodenständige Großkonzerne mit internationaler Ausrichtung mit Technologiebegeisterten, kreativen Gründerinnen und Gründern zusammentreffen. Die großen Unternehmen haben das Potenzial der „Start-up-Generation“ verstanden. Und durch die räumliche Nähe entsteht auch ein ganz eigenes Innovationsgefüge.

Grundlage dessen ist – und das ist aus meiner Sicht der wohl nachhaltigste Wettbewerbsvorteil –, dass Forschung und Innovation in Baden-Württemberg sowohl in der Spitze als auch in der Breite wettbewerbsfähig aufgestellt sind. Die dezentrale Hochschul-, Forschungs- und Innovationslandschaft stellt sicher, dass es in allen Regionen Hochschulen (Universitäten aber auch Hochschulen) mit breiter fachlicher Ausrichtung gibt, die als regionale Innovations- und Gründungszentren wirken können.

Startup Stuttgart: Das Feedback aus der Startup Community ist trotz vieler angestoßener Aktivitäten der Landesregierung eher zurückhaltend. Ist das aus ihrer Sicht nur ein „Kommunikationsproblem“ oder gibt es auch Anlass zur Selbstkritik?

Ministerin Bauer

Bauer: Es besteht kein Anlass zur Selbstkritik, aber wir wissen, dass mehr erfolgreiche Gründungen nach wie vor nötig sind. Wir versuchen immer, unsere Maßnahmen noch besser auf die Bedürfnisse der Gründerinnen und Gründer abzustimmen. Dafür dienen auch regelmäßige Workshops, wo sich Hochschulen mit Start-ups austauschen. Erfolgreiches Beispiel ist das Förderprogramm „Junge Innovatoren“ des Wissenschaftsministeriums und Wirtschaftsministeriums, in dem mehr als 260 innovative Gründungsideen aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen gefördert werden konnten. Es hat die Bedürfnisse der Start-ups gedeckt und war darüber hinaus Vorbild für das EXIST-Gründungsstipendium.

Hoffmeister-Kraut: Über 5.000 Teilnehmende beim „Start-up BW Summit 2019“ sind für mich kein zurückhaltendes Feedback. Ich habe vielmehr das Gefühl, dass an vielen Orten eine neue Aufbruchsstimmung entstanden ist. Gründungskultur kann aber nicht isoliert als Aufgabe der Politik betrachtet werden. Auch Unternehmen, private Investoren, die Kommunen, Kammern und Verbände, letztlich alle Beteiligten müssen ein anderes Verständnis von Risiko und Start-up-Unterstützung entwickeln, wenn wir die Gründungsdynamik spürbar erhöhen wollen. Solch ein Kulturwandel vollzieht sich nicht von heute auf morgen. Dafür setzten wir zum Beispiel mit Start-up BW Pre-Seed und unserem Start-up BW Summit starke, durchaus auch international beachtete Impulse, für die wir sehr viele positive Rückmeldungen aus der Start-up Community erhalten.

Startup Stuttgart: Frau Bauer, in anderen Ländern (z.B. USA, Israel) sind Hochschulen die wichtigste Keimzelle für Startups. Wir, wie andere auch, sehen hier einen großen Nachholbedarf in BaWü Studenten für das Gründen zu begeistern und auch dabei zu unterstützen. Gibt es hier Ideen wie Sie das nicht nur über Programme an Hochschulen fördern, sondern auch gezielt einfordern können?

Bauer: Kreativität kann man nicht diktieren und Risikobereitschaft nicht verordnen, aber beides kann mit Angeboten an den Hochschulen gefördert werden. Mit dem Programm „Gründungskultur in Studium und Lehre“ werden die Hochschulen ermutigt, das Gründungsthema früh im Studium zur Sprache zu bringen und auch curricular einzubinden. Das Programm läuft sehr gut. Einige Hochschulen erreichen mittlerweile alle Studierenden schon im ersten Semester. Wir haben daher die Förderung der laufenden Projekte über das Jahr 2019 hinaus verlängert und unterstützen nunmehr insgesamt 23 Hochschulen.

Startup Stuttgart: Wir bekommen viele Anfragen um z.B. Investoren mit Gründern zu vernetzen. Leider gibt es heute keine Übersicht von Startups die aus Hochschulen heraus gegründet wurden, könnte man nicht so eine Liste mit allen Startups veröffentlichen?  

Bauer: Wir arbeiten gemeinsam daran, die Hochschulen und deren Startups im Rahmen der Landeskampagne Start-up BW sichtbarer zu machen. Dennoch: Nur eine Liste im Internet kommt der Dynamik bei den Ausgründungen nicht entgegen. Gerade in der frühen Phase einer Gründung steht sehr viel auf dem Spiel.

Eine Datenbank ist eher ein ergänzendes Instrument. Wichtiger ist es, Investoren und Gründerinnen und Gründer besser zu vernetzen. Beispiel ist der Wettbewerb Start-up BW ASAP, der im letzten Wintersemester erstmalig erfolgreich durchgeführt wurde. Insgesamt 61 Gründerteams aus 22 Hochschulen haben sich beteiligt.

Mit solchen Programmen oder Formaten gelingt es, den spannendsten Gründungsprojekten aller baden-württembergischen Hochschulen landesweite Sichtbarkeit und damit Zugang zu Investoren und Partnern zu bieten. 

Startup Stuttgart: Im Großraum Stuttgart gibt eine Vielzahl von Hochschulen, was spricht dagegen ein gut ausgestattetes Gründungszentrum über alle Hochschulen zu etablieren und damit auch die Vernetzung (auch zwischen den Studenten) zu verbessern, anstatt an jeder Hochschule eigene kleine „Insel-Zentrum“ zu betreiben?

Bauer: Wir brauchen beides: Leuchttürme und Lagerfeuer. Der Einstieg in das Gründungsthema muss so einfach wie möglich sein. Studierende benötigen auf direktem Wege Ansprechpartner, die auch auf kleineren Veranstaltungen da sind. Es gibt schöne Ansätze mit Makerspaces und Containern mit räumlicher Präsenz in unmittelbarer Nähe zur Cafeteria, wo sich die Studierenden zwischendurch aufhalten. Das sind die Lagerfeuer.

Gleichzeitig denke ich, dass Stuttgart ein echter Leuchtturm guttut. Erst letztes Jahr war ich in Paris zu Besuch beim weltweit größten Startup-Campus „Station F“. Ein solches, international sichtbares Gründerzentrum ist ein Magnet, auch für internationale Gründer und Investoren.

Für einen solchen Leuchtturm braucht es ein nachhaltiges Konzept, das auch die vorhandenen Gründungskapazitäten vor Ort berücksichtigt. Mit der Startup Autobahn in der ARENA 2036, dem Innovationscampus „Cyber Valley“, den Gründungs- und Beratungsstrukturen an den Hochschulen aber auch den diversen Inkubatoren, Accleratoren und Co-Working-Spaces wie z.B. dem Code_n Spaces oder dem Wizemann Areal bieten sich in Stuttgart zahlreiche und vielfältige Anknüpfungspunkte.

Ich sehe allerdings auch die Privatwirtschaft in der Pflicht. In großen internationalen Start-up Zentren arbeiten Politik und Wirtschaft Hand in Hand. Es bedarf gemeinsamer Finanzierungskonzepte und eines abgestimmten Vorgehens.   

Startup Stuttgart: Frau Hoffmeister-Kraut mit Startup BW haben Sie vor rund 2 Jahren eine Dachmarke für Startup Aktivitäten BaWü geschaffen und der Startup Summit wurde bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr ausgetragen. Sind Sie mit den Ergebnissen bisher zufrieden?

Hoffmeister-Kraut: Auf jeden Fall, das Konzept unserer neuen Landeskampagne beinhaltet eine ganze Reihe von neuen Instrumenten, beispielsweise unsere Start-up Acceleratoren, unsere neue Frühphasenfinanzierung „Start-up BW Pre-Seed“ oder „Start-up BW Local“. Unser Wettbewerb für „Gründungsfreundliche Kommunen“ ist in dieser Form europaweit einzigartig. Bewährte Angebote, zum Beispiel die Innovations- und die Beratungsgutscheine, haben wir in das neue Konzept zur Gründungsförderung integriert. Besonders erfolgreich war unser 2. Start-up BW Summit mit über 350 Start-ups aus Baden-Württemberg und vielen internationalen Gästen. Und ich kann Sie schon heute zu unserem nächsten Start-up BW Summit im Juli 2020 einladen. Der wird, so viel kann ich schon verraten, noch internationaler ausgerichtet sein.

Startup Stuttgart: Sie haben sich auf ihren Delegationsreisen in Israel, China, Baltikum, USA auch immer mit dem Thema Startup auseinandergesetzt. Was haben Sie dort gesehen, wo einerseits die Politik in D/BaWü bessere Rahmenbedingungen setzen sollte und wo sehen Sie auch Eigenverantwortung bei der Community? 

Hoffmeister-Kraut: Es ist beindruckend, welche Dimension und konsequente Geisteshaltung bei der Umsetzung des Innovationstransfers durch Start-ups gerade in Israel oder im Silicon Valley herrscht. Bei „Start-up BW Pre-Seed“ hat uns ein israelisches Programm sehr inspiriert. Ich bin überzeigt, dass wir uns an den besten und erfolgreichsten Start-up-Ökosystemen orientieren und mit diesen kooperieren sollten, um auf internationales Top-Niveau zu kommen. Dass Israel beim Summit unser Partnerland und mit 20 Start-ups in Stuttgart vertreten war, ist ein sehr guter Schritt. Und auch wenn die Landesregierung vieles unternimmt und wichtige Impulse setzt – erfolgreich sind wir nur gemeinsam. Ein zentrales Element von „Start-up BW“ ist eine noch bessere Vernetzung und Unterstützung der Akteure aus den Start-Up-Ökosystemen in Baden-Württemberg und der enge Austausch mit der Start-up Community. Das setzt voraus, dass sich auch vor Ort Menschen dafür begeistern und einsetzen. An dieser Stelle daher mein ausdrücklicher Dank an alle, die sich ehrenamtlich beim Start-up-Stuttgart e. V. engagieren.

Bauer: Ich habe bis heute zahlreiche Start-up Hot-Spots besucht und habe mich mit den dortigen Akteuren unterhalten. Eine „one-size fits all“ Formel gibt es nicht. Jedes Ökosystem hat sich aus den spezifischen Rahmenbedingungen entwickelt und vermeintliche Nachteile zu ihrem Vorteil genutzt. Was aber alle vereint, ist der grundsätzliche Glaube daran, dass „the next big thing“ direkt hinter der nächsten Ecke liegt. Das Vertrauen darauf, dass aus jeder Idee ein erfolgreiches Unternehmen werden kann, erzeugt ein ganz eigenes, offenes Gründungsklima.

Was mir gerade in den USA aufgefallen ist: Unternehmerinnen und Unternehmer denken sehr frühzeitig an den internationalen Markt, z.B. in Asien. Auch wenn es in Baden-Württemberg aufgrund seiner starken KMU-Ausprägung zahlreiche potentielle Kunden gibt, sollten auch junge Gründer frühzeitig global denken. 

Startup Stuttgart: Die Geschäftsmodelle von Startups hängen nicht immer mit der Digitalisierung zusammen, aber natürlich bietet die Digitalisierung große Chancen die wir auch im Ländle nutzen sollten. Gleichzeitig herrscht bei uns in vielen Bereichen eher Schneckentempo. Als Wirtschaftsministerin sind Sie ja auch daran interessiert gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Wann kann man denn endlich mal im ICE oder im Auto von Stuttgart nach Laiz ohne Funkabbruch telefonieren und surfen?

Hoffmeister-Kraut: Für das Hightech-Land Baden-Württemberg ist eine möglichst flächendeckende Mobilfunkversorgung von zentraler Bedeutung. Es ist die Aufgabe der Telekommunikationsunternehmen, für eine angemessene und ausreichende Mobilfunkabdeckung zu sorgen. Ein vollständiger Lückenschluss im Mobilfunknetz wird dennoch wohl nur mit Unterstützung der öffentlichen Hand möglich. Die Bundesregierung hat angekündigt, dass sie bis zum Sommer 2019 eine Gesamtstrategie für einen möglichst flächendeckenden Mobilfunk vorlegen wird. Aber mir ist in noch ein anderer Aspekt sehr wichtig: Das Mobilfunknetz kann nur dann den erforderlichen Standard erreichen, wenn in der Bevölkerung auch die Akzeptanz für zusätzliche Mobilfunkmasten vorhanden ist. Wer ein leistungsfähiges Mobilfunknetz möchte, muss grundsätzlich auch bereit sein, einen Sendemast vor der eigenen Tür zu akzeptieren. Ansonsten werden wir keine flächendeckende Mobilfunkversorgung in Baden-Württemberg hinbekommen.

Startup Stuttgart: Der Anlass des Gesprächs heute ist die Initiative Gründermotor in Stuttgart. Was erhoffen sie sich von der Initiative?

Gewinner Jury Preis mit Helmut Schelling (Vector), Ministerin Bauer und Hoffmeister-Kraut

Bauer: Die Gründermotor-Initiative kann dazu beitragen, die Hochschulen im Bereich der Gründungsunterstützung noch besser miteinander zu vernetzen und gleichzeitig vielversprechenden Gründungsvorhaben bis zum erfolgreichen Markteintritt zu unterstützen. Sie kann auch dazu beitragen, dass ein „Gründungsmiteinander“ entsteht.

Hoffmeister-Kraut: Der Technologietransfer durch Ausgründungen von Start-ups aus Universitäten und Hochschulen spielt eine wichtige Rolle. Hier stehen Frau Bauer und ich in einem engen Austausch. Wichtig ist, die Förderangebote auf dem Campus in eine ganzheitliche Konzeption der baden-württembergischen Gründungsförderung einzubetten. Gerade an diesen Schnittstellen kann die Initiative Gründermotor in Stuttgart einen positiven Beitrag leisten.

Startup Stuttgart: Worauf werden sie heute beim Demo Day genau schauen, bzw. was interessiert sie heute besonders?

Hoffmeister-Kraut: Ich bin ich sehr gespannt auf die Gespräche mit den anwesenden Start-ups, auf ihre Geschäftsmodelle und darauf zu erfahren, wie sie mit ihren Ideen den zukünftigen Herausforderungen begegnen wollen.

Bauer: Ganz besonders freue ich mich auf die kreativen Gründungsideen. Ich bin gespannt, welche Lösungen die jungen Studierenden für die Probleme und Herausforderungen der Zukunft entwickelt haben. Ich will auch mit den Gründerinnen und Gründern und mit den Investoren ins Gespräch kommen.

Startup Stuttgart: Was genau ist ihre Rolle bei Gründermotor?

Bauer: Gemeinsam mit meiner Kollegin, Frau Dr. Hoffmeister-Kraut, begleite ich die Entwicklung und Umsetzung der Gründermotor-Initiative von Anfang an. Da wir vom Mehrwert der Initiative überzeugt sind, haben wir uns bereit erklärt, die Schirmherrschaft für den DemoDay der ersten Meisterklasse zu übernehmen. Und wir unterstützen Herrn Dr. Schelling und Herrn Thoma bei der Weiterentwicklung der Initiative.   

Hoffmeister-Kraut: Ganz genau, das machen wir natürlich sehr gerne, denn diese Initiative setzt einen wichtigen Impuls zur Stärkung der Gründungsaktivitäten an den Hochschulen der Region Stuttgart. Sie trägt dazu bei, dass wir mit vereinter Kraft die Gründungskultur vorantreiben.

Startup Stuttgart: Soll das ein Modell für ganz BaWü werden?

Bauer: Ich könnte mir grundsätzlich vorstellen, dass in die Gründermotor-Initiative weitere Hochschulpartner auch außerhalb des Großraums Stuttgart aufgenommen werden. In der Flexibilität der Initiative sehe ich hier einen großen Vorteil.   

Startup Stuttgart: Jeden Monat betreiben wir das Gründergrillen in Stuttgart und erreichen so pro Jahr bis zu 1000 Gründer und Gründungsinteressierte. Wir würden uns freuen sie mal vor Ort zu begrüßen.

Hoffmeister-Kraut: Ich nutze solche Gelegenheiten gerne und bewusst im ganzen Land, um mit Gründerinnen und Gründern möglichst häufig ins Gespräch zu kommen. Ich freue mich über die Einladung und bin gerne am 8. Juli dabei, wenn auch das Landesfinale unseres Start-up BW Elevator Pitch stattfindet.

Startup Stuttgart: Wir freuen uns darauf. Vielen Dank für das Gespräch.

Fotos: Andreas Dalferth