Fragen an das Reutlinger Startup MatchPlaner

Wir haben dem Reutlinger Startup MatchPlaner in einem spannenden Interview unsere Fragen gestellt. Die vier „fußballverrückten“ Gründer Philipp, Paul, Anton und Jens sind ehemalige und aktuelle Trainer, die sich auf die Fahne geschrieben haben, den Trainerjob im Amateurfußball zu revolutionieren. Momentan stecken sie mitten im Entwicklungsprozess einer App für (ehrenamtliche) Fußballtrainer*innen. Der digitale Co-Trainer MatchPlaner, der sämtliche organisatorische Traineraufgaben neben dem Platz übernehmen soll, wird vom EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Was ist MatchPlaner?

„MatchPlaner ist dein digitaler Co-Trainer. MatchPlaner ist eine App, die sowohl auf dem Smartphone oder über den Browser nutzbar ist. MatchPlaner beinhaltet verschiedene Features, die den Trainerjob im Alltag ungemein erleichtern. Mit MatchPlaner kann ein Trainer innerhalb weniger Clicks ein Testspiel ausmachen. Mithilfe unseres KI-Algorithmus lässt sich das Fußballtraining in Sekundenschnelle nach individuellen Bedürfnissen und an die eigene Spieleranzahl angepasst, planen. Außerdem kann die Belastung optimal gesteuert und jederzeit die Platzbelegung im eigenen Verein eingesehen werden. MatchPlaner ist speziell auf den Amateursport ausgerichtet. Dort wird das Traineramt fast überall ehrenamtlich und somit zusätzlich zum eigenen Hauptberuf ausgeführt. Dementsprechend ist das Zeitbudget der Engagierten limitiert. Wir wollen die Prozesse so einfach und schnell wie möglich machen. Alle Funktionen sind intuitiv bedienbar und benötigen keinerlei Einarbeitungszeit. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz ermöglichen wir es zudem die Qualität der Vereinsarbeit bereits mit der ersten Anwendung zu steigern und Themen wie altersgerechtes Training, Belastungssteuerung und langfristige Trainingssteuerung ohne Mehraufwand auch für den Amateursport zugänglich zu machen.“

Wie seid ihr auf die Idee zu MatchPlaner gekommen?

„Die Idee zu MatchPlaner kam Anfang des Jahres 2021 und ist im ersten Moment aus unseren eigenen Problemen als damalige Jugendtrainer entstanden. Die Wintervorbereitung stand mal wieder vor der Tür und wir diskutierten über mögliche Testspielgegner. Damals ärgerten wir uns, dass wir eigentlich wieder dieselben Gegner, wie im Sommer anfragen. Kontakte zu Trainern von anderen Mannschaften hatten wir keine und der generelle Kommunikations- und Planungsprozess bei der Suche nach Testspielgegnern war umständlich. Da haben wir gedacht: Das muss doch einfacher gehen! Daher stammt übrigens auch der Name MatchPlaner. Die Suche nach geeigneten Testspielgegnern war die ursprüngliche Idee. In weiteren Gesprächen mit anderen Trainern hat sich dann die Idee immer weiterentwickelt und umfasst mittlerweile zahlreiche Aufgabenfelder der Trainertätigkeit, die wir durch Automatisierung vereinfachen wollen. Wir sind uns sicher, dass sich MatchPlaner auch in den kommenden Monaten und Jahren weiterentwickeln wird. Ideen haben wir bereits zahlreiche.“

Ab wann ist die Plattorm verfügbar?

„Für den 01.05.2023 ist unser Preview-Launch angesetzt. Preview-Launch bedeutet konkret: Wir werden unsere App für 2 Monate komplett kostenlos zur Verfügung stellen, sodass Vereine und Trainer sich ohne versteckte Kosten selbst überzeugen können.“

Wie lief euer Prozess beim EXIST Antrag ab?

„Als erstes muss man vielleicht dazu sagen, dass das EXIST-Gründerstipendium in Kooperation mit einer Forschungseinrichtung abläuft. Bei uns ist es das Center for Entrepreneurship (CfE) der Hochschule Reutlingen. Insgesamt war der eigentliche Prozess recht simpel. Wir haben einen EXIST- Antrag geschrieben, der dann vom CfE Reutlingen beim Projektträger Jülich eingereicht wurde. Dann hieß es erstmal warten. Nach ca. 11 Wochen kam dann die Zusage.“

Was sind eure Tipps für andere Gründer:innen?

„Mutig sein und an die eigene Vision glauben. Auf der anderen Seite aber auch nicht blind an der ursprünglichen Idee festhalten, sondern offen für einen Entwicklungsprozess sein. Die Idee empirisch überprüfen und Kritik annehmen. Oftmals stellt Kritik nicht die Idee an sich infrage, sondern stellt den Auslöser für notwendige Anpassungen dar. Deshalb niemals entmutigen lassen, sondern die Lösung Schritt für Schritt optimieren.“

Was sind eure nächsten Schritte und eure Zukunftsvision mit MatchPlaner?

„Unser nächster großer Schritt ist definitiv der Preview-Launch am 01.05.2023. Darauf arbeiten wir derzeit auf Hochtouren hin. Unsere Vision ist es, dass sich mithilfe von MatchPlaner wieder mehr Menschen im Ehrenamt, vor allem im Traineramt, engagieren. Wir wollen die Motivation der bereits aktiven Trainer*innen steigern und neuen Personen die Kompetenz geben, selbst ein Traineramt zu übernehmen. Indem wir den Aufwand verringern, die Kompetenz erhöhen und die Motivation steigern. Zeitintensive Aufgaben neben dem Platz werden vereinfacht und die Trainer*innen können sich in Zukunft wieder mehr auf die Arbeit auf dem Platz konzentrieren – den Teil des Trainerjobs, der den größten Spaß bereitet.“

Vielen Dank und weiterhin viel Erfolg!

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