10 Fragen an Michael und Andreas Haufler von scireum

Diese Woche haben wir unsere 10 Fragen an Michael und Andreas Haufler von scireum aus Remshalden bei Stuttgart gestellt. Lest selbst, wie die Brüder zusammen mit ihrem Team Software für den technischen Großhandel entwickeln.
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Wer seid ihr und welche Produkte bietet ihr an?

Die scireum GmbH aus Remshalden entwickelt Software für den Technischen Großhandel. Unsere Produkte sind OXOMI (Plattform zur Nutzung und zum Austausch digitaler Marketingunterlagen zwischen Großhandel, Industrie und Handwerk), SellSite (B2B E-Commerce Lösung), DataHive (Schattenartikeldatenbank für Großhandelsunternehmen) und einige Apps basierend auf unseren Produkten.

Seit wann gibt es euch als Unternehmen?

Im Oktober 2008 haben wir bei der TTI GmbH das Transfergründungsunternehmen scireum gegründet. Seit Dezember 2009 firmieren wir als scireum GmbH.

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Wie seid ihr auf die Gründungsidee gekommen? Was habt ihr vorher gemacht und wie habt ihr als Team zueinander gefunden?

Michael: „Ich habe vor der Selbstständigkeit in der Geschäftsentwicklung eines Großhändlers gearbeitet. Während dieser Zeit sind mir natürlich einige Ideen gekommen – insbesondere dazu, wie man Produktinformationen für Großhandelsunternehmen besser zugänglich machen kann. Zu dieser Zeit studierte Andreas noch Softwaretechnologie an der Uni Stuttgart. Ich habe ihn über das Studium mit der Idee „angesteckt“, in dem ich ihm immer wieder über Probleme des Großhandels erzählt habe. Andreas hat dann untersucht, wie diese softwaretechnisch lösbar sind. Nach einigen Iterationen entstand daraus die Idee zu OXOMI.“

Was waren bei der Gründung von Scireum die größten Herausforderungen?

Kunden zu gewinnen und Vertrauen aufzubauen. Das ist anstrengend und lässt sich auch nicht durch Werbung erkaufen. Eine gute Reputation kommt in erster Linie von guter Leistung – aber eben auch von Leuten, die diese Leistung kennen und anderen empfehlen.

Warum habt ihr euch für die Region Stuttgart als Standort entschieden und nicht wie viele andere Startups für Berlin?

Die Frage ist, ob und warum sich für ein Startup Vorteile ergeben, wenn der Standort in dieser oder jener Stadt liegt. Berlin ist für viele junge Unternehmen die erste Wahl, weil es sich hier um einen Gründer-Hotspot handelt und man dadurch die räumliche Nähe zu anderen Gründern hat. Wir hatten aber hier bereits das perfekte Umfeld, hauptsächlich durch Unternehmen aus der Region, die unsere ersten Kunden waren. Weiterhin haben wir hier Familie und Freunde. Ein starkes soziales Umfeld ist während der Gründungsphase nicht zu unterschätzen. Nicht zuletzt war die Universität Stuttgart und deren Inkubator, die TTI GmbH, einer unserer wichtigsten Starthelfer. Dadurch kam bei uns nie der Wunsch auf, den Standort zu verlegen. Stuttgart und die Region stehen zudem für eine Lebensqualität, die uns und dem Team von scireum sehr gefällt.

Was möchtet ihr Gründern speziell als Tipp mitgeben, wenn sie in Stuttgart (und der Region) gründen möchten?

Tipp 1: Wenn Ihr auf einer Uni im Raum Stuttgart seid oder wart, geht zur TTI GmbH und lasst euch kostenlos beraten. Es gibt wirklich sehr gute Gründungsförderprogramme (z.B. EXIST und Junge Innovatoren). Die TTI kennt sich damit aus und hilft euch in diesen Fragen weiter. Um es noch deutlicher zu sagen: „Die scireum GmbH würde es ohne die TTI GmbH und das EXIST Gründerstipendium, sowie das Programm Junge Innovatoren nicht geben“.
Tipp 2: Sucht euch Partner, die von euch bzw. eurem Produkt profitieren und euch bei der Gewinnung der ersten Kunden unterstützen können.
Tipp 3: Es gibt eine Reihe von Events, die man als Gründer besuchen kann um andere Gründer zu treffen. Zum Beispiel der Webmontag oder das Gründergrillen. Versucht aber nicht nur an andere Gründungsinteressierten sondern auch an Leute ran zukommen die bereits gegründet haben. Hier gibt meist wirklich wertvolle Tipps.

Angenommen ihr hättet die Chance einen Tag lang Bürgermeister von Stuttgart zu sein, was würdet ihr verändern?

Ich würde mit den Gemeinden aus dem Umland zusammen ein Innovationsförderprogramm analog zu Junge Innovatoren des Landes BaWü auflegen, da die Mittel bei JI viel zu knapp bemessen sind und Gründungsförderung auch aus staatlicher Sich einfach eine gute Rendite bzw. „Return on Steuermittel“ aufweist.
Verbesserungspotential besteht beim „Gründungsmarketing“. Stuttgart hat gute und innovative Startups. Wir zeigen es nur leider viel zu wenig.

Mit wem würdet ihr gerne einmal Essen gehen und warum?

John Gage (Sun Microsystems) hat 1984 gesagt: „The network is the computer.“ Wir finden es faszinierend, wie man zu diesem Zeitpunkt schon ahnen und so präzise formulieren konnte, was heute keiner mehr in Frage stellt.

Wo seht ihr scireum heute in fünf Jahren?

Wir wollen weiterhin organisch wachsen und dabei unserer Prämisse treu bleiben, nützliche Software zu entwickeln.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg euch weiterhin!

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