Wo stehen baden-württembergische Startups in Sachen Künstlicher Intelligenz?

Wir haben Prof. Dr. Jürgen Seitz vom Institute for Applied Artificial Intelligence der Hochschule der Medien Stuttgart befragt, um herauszufinden wie das deutsche Startup-Ökosystem in Sachen Künstliche Intelligenz aufgestellt ist. Uns hat dabei vor allem der Trend in Baden-Württemberg interessiert.

Die Studie „Künstliche Intelligenz – wo stehen deutsche Startups?“ wurde im September 2020 auf der IFA in Berlin vorgestellt.

Wie war die Resonanz zur Studie bisher?

Die Resonanz war erwartungsgemäß hoch. Insbesondere der hohe Aufholbedarf gegenüber dem KI Start-up Champion Israel hat viele überrascht. Wir spielen in der KI Forschung vorne mit, es gelingt uns in Deutschland aber noch zu selten daraus neue Firmen und Produkte zu kreieren. Besonders freut mich, dass Bund und Länder das Problem zunehmend erkennen und Förderprogramme für KI in Unternehmen aufsetzen. Im internationalen Vergleich geht aber noch mehr, gerade das vielgelobt Israel ist in der Frühphasen-Förderung sehr großzügig. Eine lebendige Start-up Szene zieht dann auch VC-Finanzierungen an.

Wie sieht es hier in Stuttgart bzw.. in Baden-Württemberg mit KI Startups aus?

Baden-Württemberg spielt eine wichtige Roll im KI-Ökosystem. Wir haben den Hochschulen in Stuttgart, Karlsruhe und Tübingen viel KI-Kompetenz. Aber in Sachen Start-ups können wir mit den Metropolen Berlin und München fallen wir ab. Hier setzen aktuelle Programme für den Forschungstransfer an, am Institut für angewandte künstliche Intelligenz forschen und arbeiten wir intensiv an kommerziell attraktiven Nutzungsszenarien für Start-Ups. KMUs können sich bei uns auch kostenlos beraten lassen.

Welchen großen Trend sehen Sie für 2021? Wo geht die Szene hin?

Neben KI-Neugründungen ist vor allem die Nutzung von KI zur Verbesserung Ihrer Produkte hoch auf der Agenda der Gründer. So hat z.B. das HdM Start-up Filestage gerade eine Millionen Finanzierung eingesammelt. Unter Anderem um nervige Freigabeprozesse  mit KI zu automatisieren und damit international anzugreifen. Gerade in Stuttgarter Szene wird noch zu lokal gedacht, gerade die start VC-abhängigen KI-Start-ups müssen und werden hier umdenken.

Vielen Dank an Prof. Dr. Jürgen Seitz!

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