Die Basics eines Business Plans

Gastbeitrag von Birgit Gröger
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Irgendwann steht jeder Gründer an dem Punkt, seine Idee in einem Business Plan vorzustellen, spätestens wenn er einen Geldgeber überzeugen will, für einen Gründerpreis die Bewerbung fertigstellt oder Fördermittel für die Gründung beantragen möchte.

Ich persönlich finde, man sollte den Business Plan nicht als notwendiges Übel betrachten, sondern als Chance, die eigene Idee auf deren Tragfähigkeit, Stärken und Schwächen zu prüfen und falls nötig anzupassen. Bei der Erstellung werden viele Fragen beantwortet, wie verdiene ich Geld, gibt es meine Idee bereits, wenn ja wie grenze ich mich zum Wettbewerb ab. Nicht selten wird die Geschäftsidee bei der Erstellung des Business Plan an der ein oder anderen Stelle nachgeschärft oder gar angepasst.

Wie wird ein Business Plan aufgebaut und welche Themen werden behandelt?

1. Executive Summary

In der Executive Summary wird auf einer Seite prägnant die Geschäftsidee dargestellt. Die Zusammenfassung steht zwar ganz am Anfang, wird aber am besten zum Schluss formuliert, da der gesamte Business Plan auf dieser einen Seite einfließt. Die Zusammenfassung soll jeden Leser von der Idee überzeugen und neugierig machen, weiterzulesen.

2. Produkt- / Unternehmensidee

In diesem Kapitel wird das Produkt oder die Dienstleistung vorgestellt. Neben einer reinen Beschreibung des Produktes bzw. der Dienstleistung, sind noch folgende Fragen zu beantworten: Was macht die Idee neuartig? Was ist der Nutzen für den Kunden? Und wie grenzt man sich zum Wettbewerb ab? Abgerundet wir das Kapitel mit einem Ausblick in die Zukunft, wie sieht das Unternehmen in 5 oder 10 Jahren aus. Sollten weitere Produkte oder Leistungen ergänzend ins Portfolio aufgenommen werden?

3. Gründerteam

Bescheidenheit ist hier fehl am Platz. Hier ist pures Selbstmarketing gefragt, stellt euch am besten mit einen Foto und euren Aufgaben im Unternehmen kurz vor. Welche Ausbildung und berufliche Erfahrungen bringt ihr in das Unternehmen ein? Und wie bringt dieser Background das Unternehmen voran? Falls Mitarbeiter eine Schlüsselfunktion übernehmen, dann stellt auch diese vor.

4. Markt und Wettbewerb

Gibt es das Produkt oder Dienstleitung schon auf dem Markt? Wie grenzt man sich dazu ab? Über den Preis, einen Mehrwert für den Kunden oder eine Spezialisierung auf einen Nische? Wie wird der Markt bearbeitet, über welche Kanäle wird kommuniziert?

5. Unternehmensorganisation

An welchem Standort ist das Unternehmen ansässig und welche Vorteile ergeben sich daraus? In welcher Rechtsform erfolgt die Gründung?

6. Finanzen

In diesem Kapitel wird eine Finanzplanung für die nächsten 3 Jahre erstellt. Die Finanzplanung besteht mindestens aus einer Gewinn- und Verlustrechnung und einem Liquiditätsplan. In dem Liquiditätsplan wird dargestellt, wie sich das Unternehmen finanziert, ob aus eigenen Gewinnen oder fremden Mitteln.

7. Risikobetrachtung

Bei der Risikobewertung wird das Risiko aus dem Beschaffungsmarkt, Absatzmarkt, Finanzen, Gewährleistung und IT-Risiken betrachtet. Es ist hierbei eine Einschätzung des Risikos zu erstellen und alle Methoden zur Risikoreduzierung aufzuführen. Am Ende kann die gesamte Risikobewertung in einem kurzen Fazit zusammengefasst werden.

Zum Abschluss noch ein nicht akademischer Tipps, den ich persönlich sehr wichtig finde: Wer ein Produkt zum „Anfassen“ hat oder das Produkt in einem Bild visualisieren kann, sollte auf die Titelseite das Bild mit anbringen. Bilder sagen einfach mehr als tausend Worte.

[hr]

Über die Autorin

Birgit Groeger
Birgit Gröger ist Co-Gründerin von meine möbelmanufaktur. Bereits während ihres Studiums der Betriebswirtschaft an der Hochschule Rosenheim entwickelte sie gemeinsam mit Ihrem Kommilitonen Sebastian Schips die Idee, das traditionelle Schreinerhandwerk mit digitaler Technik zu verbinden, maßgefertigte Möbel online anzubieten. Vor der Gründung sammelte Birgit wertvolle Erfahrungen als Assistentin der Geschäftsleitung und später als Referentin für Controlling bei der Süddekor GmbH, einem der führenden Spezialisten für die Oberflächenveredelung von Holzwerkstoffen. Auch bei meine möbelmanufaktur ist Birgit die Spezialistin für Finanzen und kümmert sich darüber hinaus vor allem um Marketing und Organisation.
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Bildquelle: plantoo47 unter CC-Lizenz BY-SA 2.0.

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