Systematische Kommunikation nach innen und außen ist äußerst wichtig, damit Startups wachsen und wettbewerbsfähig bleiben. Hohe Wettbewerbsdichte und sich ständig verändernde Kundenbedürfnisse verlangen nach einer klaren, konsistenten Positionierung, vor allem bei neuartigen Produkten und Services. Sonst passiert, was man häufig in Medien beobachten kann: innovative Startups und deren Ideen werden kurzfristig hochgejubelt, generieren aber mangels Erwerbsmodell und Verständnis der Öffentlichkeit kein Geschäft und verschwinden dann wieder von der Bildfläche.
Wo also anfangen? Im engeren Sinne resultieren Innovationen erst dann aus Ideen, wenn diese als neue Produkte, Dienstleistungen oder Verfahren am Markt tatsächlich erfolgreich verkauft werden (Durchdringung = Diffusion).
Um dies zu erreichen, braucht man eine klare Botschaft (USP = Unique Selling Proposition), die den Mehrwert einer Lösung vermittelt. Außerdem muss vorher klar sein, was man in welcher Phase erreichen will. Geht es um Sichtbarkeit und Reichweite, die Positionierung der Experten oder des Managements, Vertriebsunterstützung und Leadgenerierung?
Nicht jede Innovation ist für Endnutzer sichtbar oder kann probiert und getestet werden. Es gibt auch unsichtbare Innovationen für Geschäftskunden, die vielfach verkauft werden (z.B. White Label), Outsourcing Innovationen (z.B. Value Added Services, On Demand) oder Prozess- und Management Innovationen (z.B. Global Delivery Model). Diese bieten den potenziellen Nutzern schnell spürbare Vorteile zu attraktiven Preisen, sind aber oft auch erklärungsbedürftig. Folgende Faktoren sollten sich daher auch in der Kommunikation wiederspiegeln: Kompatibilität mit einem vorhandenen (Werte-) System und Komplexität bzw. gefühlte Einfachheit.
Wenn möglich, sollten Startups den direkten Kontakt zu den Nutzern suchen. Werden die künftigen Nutzer mittels Kommunikation an der Entstehung neuer Lösungen beteiligt, sind diese nah an Bedürfnissen und die Akzeptanz ist um ein Vielfaches höher. Auch die eigenen Mitarbeiter zählen zu den wichtigsten Innovationsquellen. Es gilt, sie bereits in der Impulsphase auf dem Laufenden zu halten, also über Trends und Technologien informieren sowie die daraus folgenden unternehmensrelevanten Entscheidungen und Maßnahmen zu kommunizieren. Es muss nicht immer schriftliche Information sein, auch regelmäßige Meetings mit interessanten Impulsvorträgen sind hierfür gut geeignet. Dazu gehören auch Führungskräfte, die mit ihrer Haltung einen maßgeblichen Einfluss auf das Innovationsverhalten der Mitarbeiter ausüben. Um fehlgerichtete Mehrarbeit und Konflikte zu vermeiden, müssen alle Vorschläge qualifiziert bewertet werden. Und spätestens, wenn das Projekt in Serie geht (Technologietransfer), können Erfolgsmeldungen und Fallbeispiele vorgestellt werden.
Während die die Innovationszyklen also immer kürzer werden und Startups dazu gezwungen sind, ihre innovativen Ideen effektiver und effizienter in marktfähige Innovationen umzusetzen, muss die Innovationkommunikation langfristig gesteuert und flexibel umgesetzt werden. Ein systematischer und zielgerichteter Innovationsprozess, bei dem der Faktor Kommunikation berücksichtigt wird, liefert hierzu einen entscheidenden Beitrag.
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