Erfahrungen mitten aus der Early Stage-Phase

Gastbeitrag von Michael Negele
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Seit November letzten Jahres beschäftige ich mich mit diversen Themen, die es vor der Gründung eines Startups gibt. Die wichtigsten davon möchte ich heute zusammenfassen. Da ich noch nicht gegründet habe, bin ich zur Zeit in der so genannten „Early Stage“ Phase.

Das Team muss halt stimmen.
Ich gehöre zu den sogenannten Solo-Gründern, wobei ich mich intensiv mit dem Thema Team in letzter Zeit beschäftigt habe. Das richtige Team an Leuten ist eines der wichtigsten Punkte, die für die Gründung eines erfolgreichen Startups zählen. Allerdings, sollte man vorsichtig bei der Auswahl der Team-Mitglieder sein. Wunderbar ist es wenn man unheimlich gute Leute findet, die wirklich von der Idee überzeugt sind und mit denen man bereits intensiv zusammengearbeitet hat. Diese Leute sind schwer zu finden, weshalb es einige Monate brauchen kann bis man das Team zusammengestellt hat.

Wichtig ist, dass man darauf achtet, dass man keine Leute ins Team holt die vielleicht gut sind, aber nur halbherzig an der Sache mitarbeiten. Viel wichtiger ist es, dass man bereit ist, gemeinsam ein tolles Unternehmen und Produkt zu bauen. Startups sind nunmal hart, und schlechte Zeiten gibt es viel öfters als man denkt – Deshalb braucht man Leute die gerade in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren können.

80% der Zeit: Produkt.
Wenn du mit deinem Team in der Early Stage Phase bist dann sollte man sich mit der hauptsächlich mit dem Produkt und den Nutzern/ Kunden beschäftigen. Ich persönlich versuche soviel Zeit wie möglich in das Produkt zu investieren. Denn nur wenn das Produkt stimmt und man Nutzer gefunden hat, die bereit sind, für das Produkt zu bezahlen, hat man die Idee validiert.

Eines von zwei Büchern, die ich sehr empfehlen kann sind: “Pretotype it!” von Alberto Savoia, der das Team von Google Adwords aufgebaut hat. Das Buch ist kostenlos und hier auch auf deutsch erhältlich. Das zweite Buch ist “The Lean StartUp” von Eric Ries.

Product Management: Keep it Lean.

Eine Frage, mit der ich mich ebenfalls intensiv beschäftige ist wie man das Projekt/ Team überhaupt managt. Hier gibt es unendlich viele Ansichten, je nach dem welche Erfahrung bzw. welches Studium man hinter sich hat. Ein erfahrener Projektmanager hat da ein ganz andere Herangehensweise als ein Software-Ingenieur oder Product Manager, der bereits ein Startup oder mehrere Projekte geführt hat.

Fakt ist: Gerade in der Early Stage würde ich vorschlagen, dass man bloß nicht zu viel Zeit in zu viel Bürokratie hinein steckt. Vielmehr würde ich versuchen, dass man das Team so lean wie möglich managt und sich mehr in Richtung Product Management orientiert. Mentoren, die sich mit deinem Produkt/ Markt auskennen, können dir bei der Strukturierung unheimlich weiterhelfen.

Wenn du mehr zum Thema Product Management in Startups herausfinden möchtest, empfehle ich dir zum Beispiel die Ressourcen auf Blossom.io.

“Der Product Manager ist der Filter zwischen allen Ideen die gut klingen und den Ressourcen die man hat. Je genauer der Filter, desto besser.” – Thomas Schranz, Blossom.io

Fokus: Arbeite an dir selber.
Gerade in einer solchen Phase im Leben ist körperliche und geistige Fitness unheimlich wichtig. Jeder Gründer kennt die Situation: Man hat mal wieder einen schwierigen Tag und man fängt wieder an, an sich und seiner Idee zu zweifeln. Wenn das zu lange geht, dann steckt man ohne es zu merken in einer Depression. Das Team, die Kunden und die Freunde und Familie merken es wenn man nicht fokussiert ist.

Man sollte mehrere Methoden finden, die einen wieder “einfangen” können. Wichtig ist: genügend Schlaf (6-8 Stunden) und versuchen, täglich zur gleichen Uhrzeit ins Bett zu gehen. Wichtig ist auch, dass man sich bewusst und gesund ernährt (ich selber verfolge eine Paleo Diät) und vier Mal die Woche intensiv Sport treibt oder viel Zeit in der freien Natur verbringt. Da ich mich intensiv mit dem Thema Fitness und Gesundheit beschäftige, kannst du mir gerne jederzeit eine E-Mail an michael[at]gymbooth.com schicken, wenn du weitere Tipps brauchst.

Ich persönlich finde auch, dass es sehr wichtig ist, wenn man eine Person kennt mit der man über die schlechten Tage sprechen kann und von der man direktes Feedback bekommen kann. Sei es die Freundin oder Ehefrau, einen guten Freund, einen Co-Founder oder sogar einen Psychologen. Hier geht es darum, dass man seine Ängste ausspricht und die Person gegenüber einfach zuhört.

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Über den Autor

Michael Negele
Michael Negele ist Gründer von www.gymbooth.com (davor NELKE), einem Startup, das Foto-Kabinen für Fitness-Studios entwickelt. Michael hat davor drei Jahre für Kupilka als Sales & Marketing Manager gearbeitet. Während dieser Zeit war er für den Aufbau eines internationalen Vertriebsnetzwerkes zuständig. Danach machte sich Michael zum ersten Mal als Marketing-Berater selbständig. Michael hat in Rwanda, USA und Finnland gelebt.

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