Diese Woche stand uns Adrian Thoma, Geschäftsführer der Sellaround GmbH, Rede und Antwort auf unsere 10 Fragen. Lest selbst, warum er Stuttgart als super Gründungsstandort sieht und er unbedingt mal mit Elon Musk essen gehen möchte.
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StartUp Stuttgart: Wer bist Du und welches Produkt oder Dienstleistung verkaufst Du bzw. ihr?
Adrian Thoma: Mein Name ist Adrian Thoma und wir bieten mit Sellaround eine Social Commerce SaaS-Lösung an. Damit sind keine Facebook Shops gemeint, sondern innovative Lösungen die es Marken wie MINI, eBay oder diversen Bundesligisten ermöglichen, dass über ihre Produkte im Social Web mehr gesprochen wird und dass aus sozialen Netzwerken heraus Leads erzeugt bzw. direkt Umsätze erzielt werden.
Seit wann gibt es euch als Unternehmen?
Wir haben 2011 aus der Maria GmbH, meiner ersten Firma, ausgegründet.
Wie seid ihr auf eure Gründungsidee gekommen?
Wir haben uns als Maria GmbH sowohl mit den Themen E-Commerce als auch Social Media beschäftigt. Die Vermengung beider Themengebiete war ausschlaggebend für den Prototypen von Sellaround.
Was habt ihr vorher gemacht und wie habt ihr als Team zueinander gefunden?
Ich habe 2008 zusammen mit Jens Schmelzle meine erste Firma, die Maria GmbH, als Kreativ- und Kommunikationsagentur gegründet. Daraus entstanden sind mittlerweile mehrere Sub-Firmen bzw. Ausgründungen, u.a. das sehr erfolgreiche E-Learning-Format Simpleshow sowie Sellaround. Das Sellaround-Team hat sich somit aus ehemaligen Agentur-Mitarbeitern zusammengestellt. Dazu kam dann noch Felix v. Kunhardt, vormals Director bei eBay Europe.
Was waren bei der Gründung eures Startups die größten Herausforderungen?
Rein formal keine großen, ich hatte ja davor schon einige Male das Gründungs-Prozedere durchlaufen. Hinzu kam bei Sellaround der Einstieg eines Seed-Investors, was die initialen Verhandlungen und das Vertragswerk dann doch exorbitant verkompliziert hat.
Warum habt ihr euch für Stuttgart als Standort entschieden und nicht wie viele andere Startups für Berlin?
Haben wir doch gar nicht, wir haben auch ein kleines Büro in Berlin :) Dennoch ist Stuttgart meine Homebase, ich werde hier auch weiterhin gründen. Es entwickelt sich gerade eine Art Aufbruchstimmung in der Stuttgarter Startup-Szene (dank Startup-Stuttgart!), deren Teil wir sein wollen. Und manchmal ist es sicherlich auch gut, nicht mitten im Trubel zu stehen, man kann sich somit ein Stück weit besser fokussieren. Was an Stuttgart leider fehlt ist das kollaborative Element unter den Startups. Hier fehlt noch die direkte Vernetzung und am besten auch gesellschaftliche Verflechtung wie man das in Berlin teilweise sehen kann. Außerdem fehlt uns hier (noch) die qualitative Breite.
Was möchtest Du Gründern speziell als Tipp mitgeben, wenn sie in Stuttgart gründen möchten?
Ich glaube, dass sich vor allem Themen im B2B-Bereich hier hervorragend eignen, da wir ja sehr gesegnet sind mit vielen ansässigen Unternehmen von Weltruf. Das ist ein entscheidender Vorteil gegenüber Berlin beispielsweise. Wenn jemand gründen will, dann lohnen sich in jedem Fall die regelmäßig stattfindenden Gründer-Events wie das Gründergrillen oder das Startup Weekend, hier trifft man auf Gleichgesinnte.
Angenommen Du hättest die Chance einen Tag lang Bürgermeister von Stuttgart zu sein, was würdest Du verändern?
Was ich in Stuttgart wirklich schlimm finde, ist das ordnungsmäßige Verhindern von Subkultur. Ein bisschen weniger „Theo“ und ein bisschen mehr Wagenhallen dürfte es schon sein. Ein toller Brückenbilder könnte hier die Startup-Szene sein, die ja eigentlich auch Subkultur sein will, aber gleichzeitig Jobs schafft.
Mit wem würdest Du gerne einmal Essen gehen und warum?
Mit Elon Musk, um herauszufinden wie man a) in regemäßigen Abständen Branchen revolutioniert und b) dabei keinerlei Scheu und Angst zeigt immer wieder „all-in“ zu gehen.
Wo siehst Du euch heute in fünf Jahren?
Um ehrlich zu sein: keine Ahnung, da sich dieses Thema so schnell entwickelt und ändert. De facto wird E-Commerce immer sozialer werden und soziale Medien werden mehr E-Commerce Elemente erhalten. Ich hoffe, dass wir diese Verbindung mit definieren können.
Vielen Dank für das interessante Interview und weiterhin viel Erfolg!