Dieser Beitrag ist der erste einer Reihe, in der wir euch ein- bis zweimal pro Monat Startups und Labels aus Stuttgart und Umgebung vorstellen möchten.
Im ersten Beitrag haben wir David Seydel vom Stuttgarter T-Shirt-Label GRIMY REAPER unsere 10 Fragen gestellt. Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und freuen uns auf Feedback in Form von Kommentaren.
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StartUp Stuttgart: Wer bist Du und welches Produkt oder Dienstleistung verkaufst Du?
David Seydel: Ich bin David Seydel, 24 Jahre alt, wohne in Stuttgart und betreibe als selbstständige Tätigkeit mein eigenes T-Shirtlabel (www.grimy-reaper.de). Neben T-Shirts gibt es Merchandise, wie Taschen, Poster oder Kalender. Das was ich allerdings eigentlich verkaufe, ist eine Geschichte, die auf T-Shirts, Postern oder Merchandise lebendig wird. Es geht dabei um ein kleines Sensenmännchen, das seine eigentliche Berufung an den Nagel hängt und auf die gute Seite des Lebens wechselte – GRIMY REAPER – Ein Sensenmännchen, süß, verspielt und lebensfroh, fernab von dunklen Machenschaften.
StartUp Stuttgart: Seit wann gibt es GRIMY REAPER als Label?
D. S.: Die Idee gibt es bereits seit Ende 2008. Die Entstehung des Labels kostete noch etwas Zeit, bis es 2010 endlich soweit war: GRIMY REAPER ging mit Website und Onlineshop offiziell an den Start.
StartUp Stuttgart: Wie seid ihr/ Du auf eure Idee gekommen?
D. S.: Der Ursprung der Idee/Figur stammt von einem GRIMY T-Shirtdesign, das ich für einen Online-T-Shirtcontest entworfen habe. Das Design kam gut an, gewann den Contest und ließ sich gut verkaufen. Daraus entstand der Gedanke, das Sensenmännchen weiter zu entwickeln, es GRIMY zu nennen und mit Markenzeichen, Website und GRIMY-Geschichten bekannter zu machen.
StartUp Stuttgart: Was hast Du vorher gemacht und wie hast Du Dein Team gefunden?
D. S.: Ich bin ausgebildeter Mediengestalter Digital und Print, plane jedoch, Anfang dieses Jahres ein Studium im Medien-/ Marketingbereich dran zu hängen, um mehr Knowhow in mein Label fließen lassen zu können.
Mein Team besteht aus Geschäftspartnern, die in Sachen Produktion oder technischer Onlineshop-Umsetzung mitwirken. Dazu kommen Familie, Freunde und Bekannte, die mich unter anderem unterstützen, indem sie Flyer austeilen, meine T-Shirts weiter empfehlen oder mich im Internet supporten.
StartUp Stuttgart: Was waren bei der Gründung des Labels die größten Herausforderungen?
D. S.: Das Label ist aus der Leidenschaft zur Gestaltung, dem Interesse an Unternehmung bzw. wirtschaftlichen Prozessen und dem Willen, eigene Visionen nach eigenen Spielregeln umsetzen zu können, entstanden.
Was man vor lauter Gestalten und Konzeptionieren schnell vergisst, sind Dinge wie Buchhaltung, Finanzen, Retouren oder Geschmacksmusteranmeldung. Dabei darf die Wichtigkeit dieser Dinge nicht unterschätzt werden. Die Herausforderung dabei ist, sich das jeweilige Wissen anzueignen und auf die eigene Unternehmung korrekt zu übertragen.
StartUp Stuttgart: Was möchtest Du Gründern speziell als Tipp mitgeben, wenn sie in Stuttgart gründen möchten?
D.S.: Baden-Württemberg und somit Stuttgart ist mit Großunternehmen wie Mercedes, Bosch oder Porsche ein wichtiges wirtschaftliches Zentrum. Die meisten Patente in Deutschland werden in Baden-Württemberg angemeldet. Stuttgart geht es wirtschaftlich gut, die Kaufkraft ist gegeben. Insbesondere deshalb müssen Produktqualität und Service stimmen, um den anspruchsvollen Kundenwünschen auch gerecht zu werden. Zudem bietet die Stadt Stuttgart kostenlose, professionelle Hilfe in Sachen Gründung (http://www.stuttgart.de/gruenderbuero).
Studenten finden Unterstützung im HdM-Gründerzentrum, das auch von Studenten anderer Hochschulen als der Hochschule der Medien Stuttgart genutzt werden kann (http://www.stuttgart.de/item/show/425850/1).
StartUp Stuttgart: Angenommen Du hättest die Chance, einen Tag lang Bürgermeister von Stuttgart zu sein, was würdest Du verändern?
D. S.: Das ist eine gute und anspruchsvolle Frage. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden mit Stuttgart. Ich könnte mir Veränderungen im Bereich Bildung vorstellen. Junge Menschen sollten weniger nach einem allgemeinverbindlichen Standard beurteilt werden, sondern vielmehr eine faire Bewertung ihrer jeweiligen Stärken innerhalb eines Faches/Berufes erleben. Das würde das Individuum stärken und neue wirtschaftliche Innovationen und Kräfte schaffen. Als Bürgermeister könnte man dafür zumindest Grundsteine legen, die vielleicht sogar eine landesweite Entwicklung mit sich bringen würden.
StartUp Stuttgart: Mit wem würdest Du gerne einmal Essen gehen und warum?
D. S.: Würde Steve Jobs noch leben, wäre ich gerne mit der Applelegende essen gegangen. Ich hätte nach den Anfängen der Unternehmung gefragt und es vor allem genossen, Erfahrungswerte, Motivation und Strategie nicht über die Medien zu erfahren, sondern von Steve Jobs selbst – wahrscheinlich hätte ich vor lauter Neugier dann sogar das Essen vergessen.
StartUp Stuttgart: Wo siehst Du Dich mit GRIMY REAPER heute in fünf Jahren?
D. S.: Am schönsten wäre, wenn GRIMY als Charakter einen großen Trend erleben würde. Zudem läuft der T-Shirtdruck nicht mehr extern, sondern kann durch ein eigenes Produktionskonzept realisiert werden. GRIMY REAPER könnte als Label vielleicht neben den charakteristischen GRIMY-Shirts auch weitere Shirts und Kleidung im Sortiment haben.
Aber das bleibt vorerst Fantasie. Das jeweils anstehende Ziel versuche ich bestmöglich zu erreichen, dann bahnt sich der Weg von allein.
StartUp Stuttgart: David, vielen Dank für die interessanten Einblicke zu GRIMY REAPER und weiterhin viel Erfolg.