Das System, das den Gründer*innen-Wasen zur Marke gemacht hat
Sichtbarkeit ist kein Zufall. Sie ist das Ergebnis eines Systems.
Beim Gründerwasen haben wir in nur drei Monaten ein System aufgebaut, das aus einem ehrenamtlich organisierten Event eine Marke gemacht hat, die jeder wiedererkennt.
Hier ist der Prozess, den du als Gründer:in adaptieren kannst, um dein eigenes Branding skalierbar, einheitlich und strategisch stark aufzubauen.
1. Ausgangspunkt: Chaos in Struktur verwandeln
Der Gründerwasen war im Vorjahr bereits ein Erfolg – aber ohne konsistentes Branding. Unterschiedliche Visuals, keine Linie, wenig Wiedererkennbarkeit.
Letztes Jahr war im Grunde ein Testlauf. Ziel für 2025: das Event groß, professionell und richtig aufziehen.
Als wir ins Projekt eingestiegen sind, war klar: Wir brauchen Struktur – schnell, skalierbar und für ein Team, das größtenteils ehrenamtlich arbeitet.
Unser Vorgehen
- Bestehende Materialien gesammelt und analysiert (Plakate, Socials, Farben, Typo)
- Eine visuelle Leitlinie entwickelt, die Wasen-Tradition mit Startup-Modernität verbindet
- Ein zentrales Farbsystem und eine Haupttypografie definiert
- Einen Farbfilter-/Verlaufslook erstellt, der jedes Bild automatisch in den Gründerwasen-Stil bringt
- Ein KI-Prompting-System mit konstanten Prompts entwickelt, um konsistente Visuals für Gründerwasen und Startup Stuttgart zu erzeugen – unabhängig davon, wer sie erstellt
Lernpunkt:
Struktur kommt vor Design.
Lege früh fest, wie deine Marke produziert wird, damit sie wächst, ohne an Qualität zu verlieren.
2. Entwicklung: Ein skalierbares Branding-System
Wir hatten drei Monate Zeit, viele Beteiligte und keine festen Ressourcen – eine Situation, die jedes Startup kennt. Das Branding durfte also kein Flaschenhals sein. Es musste funktionieren, auch wenn viele Menschen parallel daran arbeiten.
Unser Ansatz
- Ein skalierbares Framework mit Templates für Social Posts, Banner, Slides und Merchandise
- Ein Designraster, das spontane Inhalte ermöglicht, ohne Stilbruch
- Eine kommunikative Struktur, die Farbwelt, Typografie, Tonality und Layoutlogik verbindet
Damit das in der Praxis funktioniert, haben wir den gesamten Prozess digital abgebildet:
Canva: als kollaboratives Design-Tool, damit auch Non-Designer:innen Inhalte erstellen und anpassen konnten – ohne Risiko für Stil oder Qualität.
Miro: als zentrales Whiteboard für visuelle Abstimmungen. Hier konnten Teammitglieder Kommentare, Screenshots und Weiterentwicklungen einfügen, um Entscheidungen transparent zu halten.
Google Sheets: zur Produktionssteuerung. Eine strukturierte Tabelle mit über 400 Druckprodukten, Deadlines und Zuständigkeiten – die Grundlage für eine reibungslose operative Umsetzung.
Alle drei Tools griffen ineinander.
Das System war nicht nur gestalterisch konsistent, sondern auch organisatorisch belastbar.
Lernpunkt:
Struktur endet nicht beim Design.
Wenn du Tools und Prozesse so aufsetzt, dass jeder weiß, was er wann tun muss, entsteht Markenstabilität von selbst.
3. Umsetzung: Marke in der Realität
Am 8. Oktober war es soweit.
Ein komplettes Zelt auf dem Wasen – 1.200 Menschen, Gründer:innen, Investor:innen, Teams und Medien. Und überall dieselbe Handschrift: Banner, Leinwände, Socials, Videos. Das Branding war nicht Beiwerk, sondern Atmosphäre.
Alles fühlte sich einheitlich, professionell und vertraut an – und genau das war das Ziel.
Erkenntnis:
Branding funktioniert erst, wenn Menschen es erleben. Wenn ein Event, ein Raum oder eine Marke sich „richtig“ anfühlt, entsteht Vertrauen – und Vertrauen ist das Fundament jeder Marke.
Lernpunkt:
Teste dein Branding in der Realität.
Wenn es nur in Präsentationen überzeugt, ist es kein Branding, sondern Dekoration.
4. Skalierung: Wenn viele an einer Marke arbeiten
Nach dem Event zeigte sich, wie robust das System war.
Fotos, Reels, Presseberichte – alles ließ sich ohne Bruch weiterverwenden.
Das Design war modular aufgebaut, anpassbar für Folge-Events, Sponsoren oder Social-Kampagnen.
Dadurch wurde Branding zu etwas, das bleibt. Nicht nur visuell, sondern organisatorisch: Jeder konnte anschließen, ohne neu anzufangen.
Lernpunkt:
Baue dein Branding so, dass es updatefähig ist.
Marken entwickeln sich, aber ihre Systeme müssen stabil bleiben.
Fazit: Marke ist Struktur, keine Stimmung
Der Gründerwasen zeigt, dass starke Marken nicht vom Budget abhängen, sondern von Klarheit, Systematik und Konsequenz.

