Erfolgreicher Exit der Stuttgarter RegioHelden GmbH an die Ströer Gruppe – Feliks Eyser im Interview

Das Interview wurde von Michael Aechtler geführt.
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Herzlichen Glückwunsch zum nun bekannt gewordenen Exit der RegioHelden an die Ströer Digital Media GmbH. Kam die Gelegenheit zu dem Deal eher spontan oder war er lange geplant? Was ist die Geschichte hinter dem Deal?

feliks_eyser

Vielen Dank. Spontan war das nicht. Wir reden mit Ströer schon seit ca. 1,5 Jahren. Dieser kam damals über einer unserer Beiräte. Im Januar diesen Jahres haben wir die Gespräche intensiviert. Im Februar haben wir dann einen operativen Test durchgeführt und Mitarbeiter von Ströer haben unsere Produkte mit zu ihren Kunden genommen. Es lief gut, so dass wir das im März / April weiter gesprochen haben. Anfang Mai hat dann die heiße Phase begonnen. Ab dann ging es relativ schnell. Innerhalb von weniger als 6 Wochen haben wir den Deal über die Bühne gebracht.

Kannst Du bzw. magst Du etwas zu den Details des Deals verraten? Zum Beispiel über die Höhe der Summe, die RegioHelden nun von Ströer erhalten hat und was mit der Geschäftsführung und den Mitarbeitern passiert?

Zur Höhe kann ich nichts sagen. Nur dass es für alle Beteiligten ein sehr guter Deal ist. Für Ströer, die nun ihr lokales Geschäft erweitert haben natürlich ebenso. Was die Mitarbeiter angeht, werden natürlich alle weiter beschäftigt. Der Deal wurde nicht gemacht um Kosten zu sparen, sondern um den Umsatz und den Kundenstamm auszubauen und die Vertriebsstärke von Ströer zu nutzen. Aus diesem Grund bleibt auch die gesamte Geschäftsführung weiter im Unternehmen. Wir haben vor Großes zu erreichen. Und das gemeinsam mit Ströer. Deswegen bin ich auch weiterhin beteiligt und halte immer noch 10% an RegioHelden.

Wie sehen dabei die konkreten Ziele aus?

Im Prinzip haben wir dasselbe Ziel wie vor dem Deal auch. Wir wollen die Branchenbücher und Tageszeitungen ersetzen und regionalen Unternehmen die Vermarktung im Internet ermöglichen. Früher hatte der lokale Friseur nur die Möglichkeit in gelben Büchern zu werben oder Anzeigen in lokalen Tageszeitungen zu schalten. Heute muss er ins Internet. Und gemeinsam mit Ströer wollen wir hier national die Nummer 1 werden. Wir wollen ein Business schaffen, das in der Lage ist einen dreistelligen Millionenbetrag umzusetzen. Ströer ist ein sehr großes Unternehmen, welches bereits in der Außenwerbung bewiesen hat, dass es dazu in der Lage ist. Nun gilt es, dies auch im Bereich der regionalen Digitalvermarktung zu erreichen.

Wie wichtig war das Ambrozy Netzwerk? (Anmerkung de Redaktion: Gemeint ist Peter Ambrozy, Co-founder von edelight, Mädchenflohmarkt usw.)

Peter war stark involviert, hat auch in den Verhandlungen geholfen und mich als Sparringspartner unterstützt. Er kennt auch die beteiligten Personen von Ströer, mit dem wir verhandelt haben und hat uns hier natürlich unterstützt.

War der Standort Stuttgart für den Deal relevant?

Für den Deal hatte der Standort keine direkte Relevanz, da wir sowieso Deutschlandweit unterwegs sind. Ströer sitzt in Köln, wir in Stuttgart. Da gibt es sicher schlechtere Zugverbindungen.

Ein Exit in der Größe ist in Stuttgart noch kein Alltag. Was glaubst Du ist nötig, damit es in Stuttgart mehr solcher Exits geben wird?

Grundsätzlich ist es ein einfaches Zahlenspiel. In Berlin finden viele Deals statt, weil es einfach auch viele Startups gibt. Stuttgart hat hier klar Nachholbedarf.

Also meinst Du nicht, dass es Stuttgart z.B. an einer Infrastruktur für Startups fehlt?

Nein, sicher nicht. Ich glaube nicht, dass solche Deals nicht öfter vorkommen, weil es an einer Infrastruktur fehlt oder Kontakte mangeln. Das Gründungsverhalten ist noch zu schwach. Vielleicht geht es den potenziellen Gründern hier zu gut. Sie gehen nach dem Studium zu Porsche, IBM, Daimler oder sonst einem der vielen großen Konzerne in der Gegend, statt selbst zu gründen.

Siehst Du Dich selbst in Zukunft als Business Angel?

Das ist nicht ausgeschlossen, aber ich werde keinen Fokus darauf haben. Ich bin natürlich nach wie vor zu 120% für die Helden aktiv. Nebenbei habe ich ein paar kleine Investments, wie z.B. bei Mädchenflohmarkt und werde in naher Zukunft noch eine neue Beteiligung in Stuttgart eingehen. Natürlich auch im Internet-Bereich. Aber ich denke, dass Fokus ein wichtiges Thema ist. Sollte in Stuttgart etwas Interessantes auftauchen, schaue ich mir das natürlich an und unterstütze wo ich kann.

Gibt es denn momentan Startups in Stuttgart, die für dich interessant sind?

Natürlich ist Mädchenflohmarkt super spannend (lacht). Von Maria, Thorsten und dem Team wird man noch einiges hören.

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin mit RegioHelden!

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