Stuttgart stand in der Woche vom 4. bis zum 6. Oktober ganz im Zeichen der Messe IT&Business. Startup Stuttgart hat es möglich gemacht, dass Startups aus Stuttgart und der Umgebung auf dieser Messe ausstellen konnten.
Die Messebesucher erhielten somit direkte Einblicke in das hiesige Startup Ökosystem und lernten ihre Akteure persönlich kennen. In diesem Rahmen stellen wir Euch Startups vor, die auf der IT&Business ausgestellt haben.
Nachdem wir Euch Code2Order aus Stuttgart und Mauz&Wauz aus Berglen vorgestellt haben, machen wir spannend weiter mit dem Startup aucobo aus Walldorf!
Sie starten mit Ihrer gleichnamigen Industrie 4.0-Softwarelösung, die das einfache Vernetzen zwischen Firmensoftware und Maschinen, Hard- und Software ermöglicht!
Industrie 4.0 Lösungen sind im Moment sehr gefragt, stellt Euch und Euer Unternehmen bitte einmal kurz vor!
Mit aucobo wollen wir mehr als nur die Produktion vernetzen.
Wir möchten die Mitarbeiter wieder mehr in den Fokus bringen. Das heißt mit aucobo bieten wir den Mitarbeitern eine Art Werkzeugkasten, um ihre Alltagsaufgaben zu automatisieren und ihre Probleme zu lösen und die Produktivität zu steigern ohne Flexibilität zu verlieren.
Wir lassen dabei die Unternehmen nicht mit einer reinen Softwarelösung allein, sondern zeigen auch auf, welche Hardware z.B. zur Aufrüstung der Maschinen nötig ist.
Inzwischen arbeiten wir schon zu sechst, mit einem Team von Ingenieuren, Mechatronikern und Softwareentwicklern daran, aucobo weiterzuentwickeln.
Euer Slogan lautet: “Einfach.Machen.“, wie unterstützt Eure Software Eure Kunden dabei diesen Slogan auch in die Tat umzusetzen?
Uns war von Anfang an wichtig, dass Probleme und Verbesserungen einfach, schnell und flexibel von den Personen umgesetzt werden können, die Sie kennen.
Da aber keine ITler in der Produktion arbeiten, war es nun schwer möglich auch kleine Dinge zu automatisieren.
Wir haben aucobo so gestaltet, dass es mit Hilfe eines einfachen Regeleditors möglich ist, nicht nur die verschiedene Software sondern auch Maschinen und Sensoren zu vernetzen, Regeln zu definieren und Prozesse zu automatisieren.
Mit der Fokussierung auf absolute Einfachheit können unsere Kunden einfach mal machen, testen und verbessern.
Wie verdient Ihr mit Eurem Produkt Geld?
Die Firmen erwerben Softwarelizenzen, um aucobo nutzen zu können. Zusätzlich verdienen wir an der Sensorik und an Adaptern, die für die Aufrüstung der Produktion nötig sind.
Wo stehen deutsche Unternehmen, wenn es um die Frage der Digitalisierung geht? Sind sie Konkurrenzfähig mit Unternehmen aus anderen Ländern?
Digitalisierung ist ein sehr weit gefasster Begriff und so allgemein lässt sich die Frage natürlich nicht beantworten.
Selbst wenn wir uns die Produktion und produktionsnahe Prozesse anschauen, gibt es sehr große Unterschiede in den Unternehmen. Es gibt einige wenige Vorreiter, die das Thema stark vorantreiben. Nichts desto trotz gibt es einiges zu tun.
Viele unterschätzen noch die Veränderungen, die die Digitalisierung mit sich bringt. Teilweise fehlt schlicht die Kreativität aber auch das Wissen, um neue Wege in diesem Bereich zu gehen.
Die deutschen Unternehmen schlafen nicht und tun viel dafür weiter Vorreiter im Maschinenbau zu bleiben.
Auch die steigende Kooperationsbereitschaft von Unternehmen mit Startups zeigt, dass man von den gegenseitigen Stärken profitieren kann und möchte. Ich bin auch zuversichtlich, dass der Wandel gelingt wird.
Habt ihr bereits Partner-Unternehmen, die Eure Software-Lösung nutzen?
Ja, unsere Software wird bereits in Unternehmen eingesetzt.
Das Tolle dabei ist, dass wir dadurch direktes Feedback für Erweiterungen und Verbesserungen bekommen. Je länger die Software eingesetzt wird, auf umso mehr Ideen zur Nutzung kommen die Mitarbeiter.
Das ist wirklich super, da wir dadurch merken wie viel Verbesserungspotential in den Abläufen einfach umgesetzt werden kann, wenn die Mitarbeiter es einfach mal machen können.
Wie schätzt Ihr Eure Chancen auf dem Markt ein und welche Hürden hält er für Euch bereit?
Der Markt ist im Moment sehr in Bewegung und die Verbindung von “klassischem” Maschinenbau mit Software bringt viele neue Möglichkeiten. Viele Unternehmen suchen nach passenden Lösungen und wir können bieten ein interessantes Produkt, mit dem ein schneller Wandel gelingen kann.
Da wir sehr gutes Feedback von unseren Kunden erhalten haben sind wir davon überzeugt aucobo noch stärker im Markt platzieren zu können.
Ein große Hürde sind die langen Verkaufszyklen im B2B-Vertrieb. Vor allem wenn man mit größeren Unternehmen spricht sind Zeitspannen von 8-13 Monaten keine Seltenheit, bis das Produkt tatsächlich verkauft ist.
Für ein Startup sind solche Zyklen natürlich eine enorme Herausforderung.
Gibt es Mitbewerber in Eurem Segment?
Natürlich gibt es auch in unserem Umfeld Mitbewerber. Durch die Fokussierung auf den Mitarbeiter in der Produktion und unser durchgängiges Konzept von Soft- und Hardware, können wir noch schneller den Mehrwert für unsere Kunden liefern und uns so vom Wettbewerb abheben.
Ihr habt im Rahmen der Kooperation von Startup Stuttgart auf der IT&Business Messe vom 4. bis zum 6. Oktober in Stuttgart aus. Was habt ihr von der Messe mitgenommen?
Messen haben immer den Vorteil auch mit Personen ins Gespräch zu kommen, die man davor noch gar nicht auf der Agenda hatte.
Das Spannende war, dass wir durch die Gespräche auf der IT+Business auch mit branchenfremden Personen tatsächlich neue Anwendungsfälle für unsere Software gefunden wurden. Nach dem Motto erzähle jeden von deinem Produkt, es könnte dein nächster Kunde sein.
Außerdem konnten wir mit einigen interessierten Firmen bereits Folgetermine vereinbaren, um die Vorteile und Einsparmöglichkeiten von aucobo Vorort mit den Mitarbeiter durchzusprechen.
Welche Meilensteine habt Ihr Euch für das Projekt in den nächsten drei Monaten gesetzt und wo seht Ihr Euch in einem Jahr?
Für die nächsten drei Monate geht es darum einige unserer Pilotprojekte umzusetzen und unsere Software komplett in den Werken auszurollen.
Des weiteren sind wir gerade dabei unser Partnernetzwerk von Sensorherstellern, Systemlieferanten und Maschinenbauunternehmen auszubauen, um unsere Schnittstellenvielfalt weiter ausbauen zu können.
In einem Jahr wird der Werkzeugkasten von aucobo so erweitert sein, dass neben den automatisierten Regeln auch die Echtzeit-Datenanalyse bei Kunden im Einsatz ist, um die Produktion effektiver werden zu lassen.
Immer mit dem klaren Fokus Dinge einfach zu machen und dem Kunden zu helfen selbst Probleme zu lösen.
Vielen Dank für das Gespräch!
aucobo im StartupSpot
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(Foto: Uli Regenscheit)
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